Episode#10 | 13.Apr bis 01.Mai‘17 | „Back to the Outback“

Hola!

Entgegen meiner Ankündigung am Ende der letzten Episode, bin ich von Townsville (am Mi, 13.04.) doch die Küste entlang nach Süden bis Rockhampton gefahren. Ich hatte erst bedenken dort entlang zu fahren, um „nur mal zu gucken“ wie‘s nach Debbie (dem Zyklon) aussieht (Katastrophentourismus?), aber da ich gehört hatte, dass viele der betroffen Orte und Hotels schon wieder Touristen aufnehmen, habe ich dann doch diese Route gewählt. Zumal ich ja auch irgendwie die Woche bis zum 21.04., dem Beginn meines Farm-Jobs nahe Mitchell, herumkriegen musste.

In Townsville war ich u.a. im Kino („The Fast and the Furious 8“ geschaut), auf dem Castle Hill mit 360°-Sicht auf die Stadt und am Cape Pallarenda, wo es noch einige Reste von Bunkern gibt, die 1942 bzgl. einer befürchteten Invasion gebaut wurden (die Japaner hatten u.a. Darwin im Northern Territory bombadiert). Über Bowen ging es nach Airlie Beach und Shute Harbour. Diese Orte und die gegenüberliegenden „Whitsunday Islands“ hatten die Hauptwucht von Debbie abbekommen, da der Zyklon hier „an Land ging“. Die Wälder auf den Berghängen waren nahezu komplett entlaubt, Bäume und Palmen entwurzelt oder abgeknickt und Dächer abgedeckt. Die Straßen waren frei, aber daneben lag überall massenhaft Bruchholz herum. Viele kleine Geschäfte hatten noch wegen Schäden geschlossen. Supermärkte und so ziemlich alles was einer „Kette“ angehört (Woolworth, McDonalds, KFC, usw,), hatte geöffnet. Das offensichtlichste Zeichen, dass hier wohl „mächtig die Post abging“, waren die vielen Boote und Jachten, die noch immer irgendwo, aber nicht im Wasser lagen. Danach ging es weiter über Mackay nach Rockhampton. Von hier ging es dann wieder gen Westen, also zurück Richtung Innenland, dem Outback von Queensland (Back to the Outback). Auf Highway A4 über Emerald nach Longreach. Dort gibt es das „QANTAS Founders Outback Museum“, eine Ausstellung über die Anfangsjahre der Fluggesellschaft QANTAS (Queensland And Northern Territory Aerial Services) mit einer echten, flugfähigen Boeing zu sehen. Südlich davon, in Charleville, befinden sich die (spärlichen) Überreste eines geheimen Luftwaffenstützpunktes der USA aus dem 2. Weltkrieg. Wegen der oben genannten drohenden Invasion an Australiens Nordküste hatten die USA einen Ort so weit im Hinterland gewählt. Hier wurden B17-Bomber (Flying Fortress) mit einem speziellen Bombenabwurf-Zielgerät ausgestattet, weshalb die Anwesenheit der Amerikaner dort ziemlich „Top Secret“ war. Der Australische Bund hatte während der Kriegsjahre die 25 Quadratkilometer des Stützpunktes ganz offiziell an die USA abgetreten. Die ganze Sache wurde auch Jahrzehnte nach dem Krieg noch unter Verschluss gehalten, weshalb selbst die Einwohner der Stadt kaum wissen, was dort eigentlich gemacht wurde. Von Charleville ging es nach Mitchell, wo ich am Freitag (21.04.) auf die Ankunft von Jack Kennedy gewartet habe, bei dem Ich die nächsten Tage arbeiten wollte.

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Zusammen (also jeder in seinem Auto) fuhren wir von Mitchell ca. 80km nach Süden, dann noch ca. 10km über Schotter-/Staubstraßen bis zur Farm „RockyBank“. Jack arbeitet eigentlich zusammen mit seinem Bruder als Viehhändler (Stock Agent) und Immobilienmakler (für landwirtschaftliche Grundstücke und Farmen) in Julia Creek. Diese Farm ist seit 20 Jahren sein privates Nebenprojekt, 7000 Acre, also 2832 Hektar für ein paar Rinder und Ziegen. Er schaut hier in der Regel alle 6 Wochen mal vorbei und arbeitet dann 1 Woche hier, denn es sind satte 1160 km von hier bis Julia Creek. Sein Hund „Buster“ wohnt während Jacks Abwesenheit auf einer Nachbarfarm (40 km entfernt) zur Miete. Auf der Farm gibt es allerhand Gerätschaften älteren Datums, einen IHC 1566 (Traktor) mit Gabelstapler-Frontanbau, einen alten Fiat-Traktor, mehrere alte Trucks (LKWs), Pick-ups (hier nur „Ute“-gesprochen „Jut“- genannt, von „Utility Vehicle“) und auch Geräte zur Bodenbearbeitung. Funktionieren tun nur relativ wenige davon, zudem ist immer mal wieder etwas „Batterie-Roulette“ nötig. Meine Hauptaufgabe bestand im Abbau von Weidezäunen. Jack will die Aufteilung seiner Weiden verändern, da er zukünftig auch noch die Ziegen anderer Farmer (zur Miete) bei sich halten will. Der Abbau der Zäune erfolgt in 4 Schritten: 1: Abnehmen der Isolatoren und Klammern, die den Weidedraht mit dem Zaunpfahl verbinden, 2: Herausziehen der Zaunpfähle mit einem Hebel, 3: Zaunpfähle auf den Pick-up laden und 4: Aufwickeln des Weidedrahts mit einer Motorwinde (auf einem Truck). Zudem haben wir noch ein paar Löcher im Maschendrahtzaun (für Ziegen) geflickt, die hauptsächlich Emus und Kängurus geschuldet sind. Insbesondere (rote) Kängurus gibt es sehr viele dort. Von Mittwoch bis Samstag-Mittag habe ich alleine auf der Farm gearbeitet, da Jack für eine Versammlung/Konferenz und für einen Arztbesuch (er hat „Rücken“) nach Brisbane und Sydney musste. Das Gefühl, innerhalb der nächsten umliegenden Quadratkilometer der wahrscheinlich einzige Mensch zu sein, war schon irgendwie cool. Am Sonntag waren wir ab 17:00Uhr in Dunkeld beim Gemeindetreff/Grillabend am Tennisplatz. Gespielt haben wir auch, allerdings ging jedes „Match“ nur so lang, bis jeder einmal seinen Aufschlag (bis ein Punkt erreicht ist) durchgespielt hat.

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Wie so oft sitze ich nun also wieder unterm großen „M“ (in Roma). Morgen geht es nach Brisbane, ich kehre dem Outback also wieder den Rücken (Back to the Outback).

Ein Video meiner Arbeit auf der Farm gibt es nach Klick auf diesen Link zu sehen: (Warnung an die „Zartbesaiteten“ unter euch: Video mit Rockmusik! 😉 )

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Bis dann,

Marcus

Bisher in Australien zurückgelegte Strecke: 11526 km

Episode#09 | 01. bis 12.Apr‘17 | „Bobcat“

Hi!

Die letzten eineinhalb Wochen habe ich auf der „Braywood“-Farm von Patricia („Pat“) und John Heard gearbeitet. Ihre Farm liegt etwa 60 km südwestlich von Ingham, dem Hauptort der Region „Hinchinbrook Shire“. Der Ort „Mount Fox“ (benannt nach dem naheliegenden Berg) ist eine Ansammlung von Farmen und einsamen Häusern auf dem Kamm einer Hügelkette, die zu „Great Dividing Range“ gehört. Fast alle Häuser sind landschaftlich so eingebettet, dass man das Haus des nächsten Nachbarn nicht sehen kann, man hat also seine Privatsphäre. John hat im Laufe seiner 62 Jahre recht viele Berufe seinem Lebenslauf hinzugefügt. Er war u.a. Arbeiter auf einer „Cattle Station“ (Rinderfarm im Outback), Fluglehrer / Pilot, Fischer im Great Barrier Reef und nun Farmer (Mastrinder und Heu), sowie Künstler (Skulpturen zusammengeschweißt aus Alltagsgegenständen, z.B. Besteck). Auf der Farm gibt es u.a. Kühe, Pferde, Katzen, Truthähne, Hühner, einen Hund (Dorothie „Dottie“), einen Papagei (Rodger) und relativ kleine, wilde Kängurus, die manchmal auf den Weiden rumhüpfen.

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Die meiste Zeit habe ich damit verbracht, John und Pat beim Silage-Machen (Gras mähen, Ballen pressen, in Folie wickeln) zu helfen. Die Silage wird als zusätzliches Futter (neben dem Weidegras) für die Kühe und Bullen verwendet. Einen Teil der Silage- und Heuballen verkauft John an andere Farmer. Insbesondere die Silage ist im Norden von Queensland noch relativ wenig verbreitet. John ist hier quasi Pionier auf dem Gebiet und muss bzgl. Technik und Material auf Händler in Victoria oder Neuseeland zurückgreifen. Hier ein Überblick über die Verwendete Technik.

No Images found.

Ich habe auch ein 5-minütiges „zusammengenagelt“. Es ist mehr oder weniger in HD-Qualität, also entsprechend groß (354 MB). Also habt bitte etwas Geduld, während das Video lädt (am besten auf „Pause“ drücken und warten bis es komplett geladen ist), insbesondere wenn mehrere Leute darauf zugreifen kann es sein, dass mein Raspberry Pi (Mini-Computer,der diese Webseite darstellt) etwas ins schwitzen gerät. (*mk)

(*mk – ANMERKUNG aus 2024: Siehe Anmerkung in Episode#01 & #03. Dieser Blog läuft nun nicht mehr auf dem Raspberry Pi, dessen SD-Karte war Ende 2018 leider kaputt gegangen [und damit auch der Blog 🙁 ] Diese neu-aufgebaute Version der Blog-Webseite läuft in der Cloud [Oracle Cloud Infrastructure, Free Tier]. Da der Cloud-Server leistungsfähiger ist und wir alle heutzutage auch mehr Bandbreite haben, sind die Bilder in den Galerien nun von besserer Qualität 🙂 Mit Klick auf den Link unten werdet ihr auf mein OneDrive [Cloudspeicher] geleitet und könnt dort das Video im Browser ansehen. Meine Videos sind eigentlich immer mit Musik, also Lautsprecher an 😉 )

Braywood-Farm_Apr17_720p_v4.mp4

Sollte das Abspielen (warum auch immer) bei jemanden nicht funktionieren, kann das Video hier heruntergeladen werden: (*mk)

(*mk – ANMERKUNG aus 2024: Siehe Link oben 🙂 )

Ich bin jetzt in Townsville. Von hier aus geht es (langsam) weiter nach Süden, über Charters Towers und Emerald bis nach Mitchell. Ich nehme also einen Highway im Innenland und fahre nicht an der Küste entlang, da es dort immer noch Probleme mit den „Nachwirkungen“ von Zyklon „Debbie“ gibt. In der Nähe von Mitchell werde ich wahrscheinlich am 21.04. wieder für eine Woche auf einer Farm arbeiten.

Bis dann,

Marcus

Bisher in Australien zurückgelegte Strecke: 8713 km

Episode#08 | 19. bis 31.Mär‘17 | „The Red Centre (… which was green too)“

Buenos Dias!

Nach der Woche in Adelaide stand die Reise durch das „Red Centre“ (Rote Zentrum) Australiens auf dem Programm, so benannt nach der roten (eisenhaltigen) Erde, wie man sie auch aus Teilen Afrikas kennt. Es ist der Teil des Landes, den wir aus deutscher, oder europäischer Sicht als „Outback“ bezeichnen. Die Australier selbst verwenden den Begriff „Outback“ allerdings für fast alle ländlichen Gegenden, die wir vielleicht als „Hinterland“ oder „Provinz“ bezeichnen würden. Für manche fängt das Outback westlich der Bergkette an, die sich entlang der australischen Ostküste erschreckt (weshalb diese „Great Dividing Range“ heißt), aus Sicht mancher Großstädter bereits hinter der Stadtgrenze 😉  Von Port Augusta sind es 524 km bis nach Coober Pedy, wo ich die letzte (Kurz-)Episode geschrieben hatte. Dazwischen ist wirklich nicht viel los. Laut Landkarte findet man rechts und links der Straße ein paar Seen, diese haben aber zum Teil seit Jahren kein Wasser mehr geführt und liegen deshalb nur als Salzfläche da. Die Fläche ist bedeckt mit vielen kleinen Büschen und Gräsern. Das besondere an Coober Pedy ist, dass ungefähr die Hälfte der Einwohner in Wohnungen unterhalb der Oberfläche lebt. Da die Gegend hauptsächlich aus Sandstein besteht, ist es relativ „einfach“, sich durch das Erdreich zu arbeiten, was natürlich auch die Suche nach Opalen erleichtert. Diese Untergrund-Wohnungen brauchen keine Klimaanlagen, bei geschlossenen Türen ist es darin am Tag und in der Nacht fast gleichbleibend 23 bis 25°C warm/kühl. Zudem ist das Graben einer Wohnung ins Gestein nicht teurer als das Bauen eines Hauses an der Oberfläche. Ich hatte die Möglichkeit, mir „Faye‘s Undergroud House and Opal-Mine“ (Untergrund-Haus und Opalmiene) anzusehen, die von einer Frau namens „Faye“ erbaut/gegraben wurden.

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Von Coober Pedy Richtung Norden erreicht man nach 390 km auf dem Highway die Grenze von „South Australia“ zum „Northern Territory“ (NT). Das „NT“ ist ein australisches Bundesterritorium, also kein eigener Bundesstaat wie „Victoria“, „South Australia“, „Western Australia“, „Tasmania“, „Queensland“ oder „New South Wales“, hat aber mittlerweile fast ähnliche Befugnisse wie die anderen Mitglieder des „Commonwealth of Australia“. Wahrscheinlich am 01. Juli 2018 wird das „NT“ zum siebten Bundesstaat erhoben. Die wichtigsten Einrichtungen entlang der Highways sind die sogenannten „Road Houses“. Ein Road House besteht in der Regel aus einer Tankstelle, einer Unterkunft, einer Bar (für durstige Farmer und Trucker) und einem „General Store“, in dem es von allem ein bisschen zu kaufen gibt (z.B. Nahrung, Getränke, Werkzeuge, DVD‘s, usw.) … aufgrund der Abgeschiedenheit (und der daraus entstehenden Monopolstellung) zu wirklich sehr hohen Preisen. Oft ist das Road House mit einer naheliegenden Farm verbunden (Bsp. „Curtin Springs Cattle Station“). Um zum „Uluru / Ayer‘s Rock“, dem riesigen roten Felsen und Heiligtum der Aborigines zu gelangen, muss man vom Nord-Süd-Highway 87 beim „Erldunda Road House“ Richtung Westen abbiegen, dann nach ca. 260 km erreicht man den National Park (oder man nimmt ein Flugzeug von Alice Springs). Der befestigte Highway geht noch weiter bis zur Grenze von „Western Australia“, dort wird er zur Schotterpiste. Für Fahrzeuge ohne Allrad-Antrieb (wie meinem) also eine Sackgasse. Bezogen auf die eigentliche Reiserichtung (Süd nach Nord), ist der Abstecher zum Felsen also ein über 520 km langer „Umweg“. Gelohnt hat es sich dennoch (siehe Bilder 30). Danach ging es weiter nach Alice Springs, der einzigen wirklichen „Stadt“ in der Gegend, mit Supermärkten, mehreren (und darum günstigeren) Tankstellen und Fast-Food-Restaurants 😉 Das Red Centre war überraschender Weise relativ grün. Da es in den Tagen zuvor wohl ein Hitzegewitter gegeben hatte, blühte die Wüste auf.

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Dann weiter nach Norden bis Tennant Creek, bzw. bis zum Three-Way-Roadhouse, nach einer Nacht dort Richtung Osten auf Highway 66, der hinter der Grenze in „Queensland“ zum Highway A2 wird, nach Mount Isa, Cloncurry, Hughenden und Charters Towers, wo ich wiederum Richtung Norden abgebogen bin, via Highway 63 und 62 Richtung Cairns. Im Dorf Millaa Millaa habe ich dann von den Locals von Zyklon „Debbie“ erfahren und die Empfehlung erhalten, eine Woche lang besser nicht nach Townsville oder gar weiter südlich zu fahren. Zum Glück hatte ich über die App „Gumtree“ schon Kontakt zu einer Wwoofing-Gelegenheit nahe Millaa Millaa. „Wwoof“ steht eigentlich für „Willing Workers on Organic Farms“, wird aber mittlerweile von allen Leuten verwendet, die Verpflegung und Unterkunft im Gegenzug für 4-6 Stunden Arbeit am Tag anbieten. So lernte ich Suney und Mark kennen. Sie leben mit ihren Tieren (Hund, Hühner, Kühe, Papageie) auf einem Hügel in einem Haus, dass zur Dairy-(Milch)Farm gehört, für die sie beide arbeiten. Ein paar Stunden nach meiner Ankunft sind auch noch Amy und Iris (aus China) dazugestoßen. Wirklich viel Arbeit hatte ich eigentlich nicht (Rasen mähen, Marks Laptop in Gang kriegen, Autos und den Bus waschen, Hühnerstall ausmisten), nur war es an jedem der 6 Tage sehr warm, 30-35°C bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die beiden Mädels haben im Haus aufgeräumt und geputzt. Zusammen mit ein paar Freunden und Kollegen von Suney und Mark sind wir zum Schwimmen zum Kratersee „Lake Eacham“ gefahren. Allesamt sehr nette und lustige Zeitgenossen. Einziges „Manko“ meines Aufenthalts dort war, dass ich im Haus und auf dem Grundstück keinen Telefon- und Internetempfang hatte und immer erst ein paar hundert Meter die Zufahrt heruntergehen musste, während das für die anderen kein Problem war (Insiderwitz: „I went to California, get some Internet.“). Zyklon „Debbie“ ging im Übrigen weiter südlich als vorhergesagt an Land, sodass wir einen schönen, sonnigen Tag hatten, während zwischen Townsville und Mackay die Bäume umgeweht, Straßen geflutet und Dächer abgedeckt wurden. Über 50.000 Haushalte waren (und sind teilweise noch) ohne Strom. Zum Glück gab es wohl keine Tote und nur wenige Verletzte, einige Orte waren evakuiert worden.

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Von hier aus (McDonalds in Atherton) werde ich nach Cairns fahren und mich in der Stadt umsehen. Am Sonntag fahre ich zu einer Farm nahe Ingham, wo ich vielleicht wieder ein paar Tage „wwoofen“ kann.

Bis dann,

Marcus

Bisher in Australien zurückgelegte Strecke: 8050 km

Mein „Rekord“ an gefahrener Strecke an einem Tag sind 890 km, bei einer max. (erlaubten) Geschwindigkeit von 110-130 km/h.

Episode#07 | 09. bis 18.Mär‘17 | „The Fringe“

Hi!

Ich sitze gerade in Coober Pedy (der weltweiten Hauptstadt des Abbaus von „Opalen“) im südlichen Outback (im Norden des Bundesstaates „South Australia“), und habe hier auf dem Campingplatz glücklicher Weise Strom und WLAN zur Verfügung. Da ich bei meiner Weiterfahrt gen Norden nicht davon ausgehen kann, diese Gegebenheiten wieder (kostenlos) vorzufinden und es auch jetzt um 22:00Uhr noch knackig warm ist, gibt es jetzt den Bericht und die Bilder zur Strecke Melbourne–Adelaide in „extra short“ 😉

(Korrekturlesen fällt auch wech …)

Der Highway von Geelong (etwa 75km südwestlich von Melbourne) bis Allansford, der entlang der Küstenlinie führt, trägt den Namen „Great Ocean Road“. Ihm folgend kommt man an allerhand Sehenswürdigkeiten vorbei, von denen die Felsen-/Inselgruppe „Die Zwölf Apostel“ wohl eine der bekanntesten ist. Der Highway geht dann weiter über Warrnambool, die Grenze „Victoria / South Australia“ passierend bis Mount Gambier. Dort wird die vulkanische Vergangenheit der Gegend durch Kraterseen sichtbar.

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Von Mount Gambier aus habe ich die Straße nach Beachport genommen, um näher an der Küste zu bleiben. Der Haupt-Highway nimmt den kürzeren Weg durchs Hinterland nach Adelaide. In Beachport gab es, neben mega-teurem Benzin, ein Traktor-Museum mit über 200 alten Maschinen, hauptsächlich Traktoren und Raupen, zu sehen.

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In Adelaide (benannt nach Adelheid von … egal) habe ich Kim(berly) wieder getroffen. Kim hatte ich flüchtig im Flughafen-Hostel in Auckland (Neuseeland) kennengelernt. Sie war gerade in Neuseeland angekommen, ich wartete auf den Flug nach Rarotonga. Nach ihrer Neuseeland-Reise wird sie nun 5 Monate in Adelaide leben und arbeiten. Da Sie (nach einer Woche dort) noch keine Arbeit gefunden hatte, hatte Sie die Nachmittage meistens „frei“ (Vormittags Jobsuche und Wohnungsbesichtigungen). Wir sind zusammen mit geliehenen Fahrrädern von der Innenstadt zum Strand gefahren und sind auf den Mount Lofty gewandert. Überhaupt war viel los in der Stadt. Es gab überall Veranstaltungen im Rahmen des „Adelaide Festival“, Montag war Ferientag wegen des „Adelaide Cup“ (Pferderennen), dazu lief das 30 Tage andauernde Festival „The Fringe“, bei dem scheinbar jeder mit einem „künstlerischen Beitrag“ mitmachen kann. Am Freitag (17.Mär) habe ich das Fest zum „St. Patricks Day“ am Adelaide Oval (Stadion) besucht, welches aber nicht ganz so „groß“ und unterhaltsam ausfiel, wie ich gehofft hatte. Es gab auf einer Bühne Darbietungen irischer Tänze und Musik, ansonsten gab es viel zu Essen und natürlich zu Trinken, aber nicht mehr (nicht mal irgendeine Bespassung für die Kinder). Gestern habe ich mich dann von Kim verabschiedet und bin nach Port Augusta gefahren, dem letzten Hafen vor der großen Wüste. Vor mir liegt nun sehr viel schwarzer Asphalt und sehr viel rote Erde …

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„The Fringe“ bedeutet soviel wie „Rand“, „Saum“ oder „Franse“, denn mehr ist dieser Beitrag  wohl nicht 😉

Bis dann,

Marcus

Bisher in Australien zurückgelegte Strecke: 4268 km

Episode#06 | 22 Feb. bis 08.Mär‘17 | „Terra Australis“

Moin!

Ich weiß, die letzte Episode ist schon etwas her. Zum Ausgleich halte ich mich in diesem Beitrag extra kurz 😉

Mein australischer CamperVan ist ein nicht mehr ganz so frischer Toyota Tarago von 1998 (in Neuseeland und heißt das Modell „Estima“, in Europa „Previa“). Wenn beim Beschleunigen die Drehzahl gegen 2500 U/min geht, ist ein Pfeifen zu hören. Das hat mich natürlich etwas beunruhigt, darum hab ich nach Absprache mit Lucky Rentals (der Autovermietung) bei einem Toyota-Autohaus nachgefragt, was die Ursache des Pfeifens sein könnte. Der Toyota-Typ hat mit mir eine „Diagnosefahrt“ gemacht und wie haben das Geräusch beim Auspuff lokalisiert. Er meinte, dass wohl irgendwas (etwas verbogenes oder Dreck vom Kat) im Auspuff den Abgasstrom geringfügig umlenkt und dann das Pfeifen entsteht, weil bei Last (Beschleunigung) der Abgasdruck höher ist. An sich sei das aber kein ernstes Problem, sondern nur nervig wegen des Geräusches. In Melbourne war ich damit nochmal bei einer Werkstatt. Nach einer weiteren Diagnosefahrt und dem Überprüfen des Auspuffs (Auto auf Hebebühne) habe ich die selbe Antwort erhalten, der Auspuff, bzw. der Schalldämpfer (engl. Muffler), ist die Ursache, aber kein Problem. Also fahre ich mit dem Pfeifgeräusch erstmal weiter. Lucky Rentals hat mir offen gestellt, es reparieren zu lassen (Sie würden das natürlich bezahlen) oder weiter zu fahren. Der Chef der Werkstatt in Melbourne hat mir geraten, einfach weiter zu fahren und das Problem Lucky Rentals zu überlassen, sofern mich das Pfeifen nicht übermäßig stört. Das hat mich überrascht, denn schließlich ist ihm somit ein Auftrag entgangen. Zudem muss ich sagen, dass die Leute (sowohl der Toyota-Typ, als auch die Melbourne-Werkstatt) super hilfsbereit waren und für den Diagnose-Aufwand (Testfahrt, Hebebühne, Internetrecherche, usw.) keine Bezahlung verlangt haben, obwohl sich zum Teil zwei Leute für eine Stunde mit meinem „Fall“ beschäftigt haben. Ich habe auch den Eindruck, dass es allgemein keine so große „Konkurrenz-Mentalität“ gibt. Wenn ich bei uns in einen Laden gehe und nach Artikel „X“ frage, würde es wohl (bei nicht vorhanden sein) in den meisten heißen: „Haben wir nicht, müssen wir bestellen.“ Hier ist es so, dass sofort gesagt wird: „Haben wir nicht, aber Laden XYZ in der ABC-Street hat das bestimmt.“ Kann mir bei uns nicht vorstellen, dass ein (z.B.) Media-Markt-Mitarbeiter von sich aus sagt: „Haben wir nicht, aber (z.B.) Euronics sollte das haben.“ Insbesondere in den kleineren Orten scheint es firmenübergreifenden Zusammenhalt zu geben, wahrscheinlich weil sich die Leute alle kennen.

Die erste Woche in Australien habe ich in Sydney bei Michael Anson (Wechs-Family) verbracht, den ich in Puhoi (Neuseeland) kennengelernt hatte. Er hat mir sein Fahrrad zu Verfügung gestellt, um damit die Stadt zu erkunden. Da es mal wieder bewölkt war, sind die Fotos meiner Fahrradtour durch Sydneys Zentrum nicht ganz so toll, aber da Sydney ja sowohl Start als auch Ziel meiner Australien-Rundfahrt ist, habe ich im Mai vielleicht nochmal die Chance, bessere Bilder zu machen. Mit Michael habe ich an den Abenden diverse Lokalitäten in den Stadtteilen Marrickville und Newtown besucht. Unter anderem waren wir mehrmals (günstig) Essen im Pub „The Royal Exchange“ (wo es ein Rumpsteak + Beilagen für 10AU$ gibt) und haben im „The Valve – Bar & Venue“ einem Konzert von 5 lokalen Punkbands „gelauscht“. Es war auch sehr lustig, einfach nur mit Michael und seinem Mitbewohner Dan(iel) vor dem Fernseher zu sitzen und sich über das australische Trash-TV (Müll-Fernsehen) zu amüsieren, dass dem unserem in Nichts nachsteht. Natürlich haben wir auch australische Klassiker wie „Mad Max“ und „Red Dog“ auf DVD geschaut, damit ich lerne wie „‘stralia“ so tickt. Michael arbeitet als Motorrad-Kurier (mit einem Scooter/Roller). In seiner Garage stehen zwei zerlegte Motorräder, an denen er schraubt und eine fahrtüchtige Suzuki. Wir haben eine coole „Zweirad-Stadtrundfahrt“ gemacht, Michael auf der Suzuki und ich auf dem Scooter. Zudem hat er einen alten Van fürs Camping, meistens nutzt den aber sein Mitbewohner Dan, um damit zur Arbeit zu fahren. Mit Michael und Dan habe ich dann meine Reiseroute überarbeitet und von beiden noch einige Tipps bekommen.

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Am Dienstag (28.Feb) bin ich dann weitergefahren, entlang der Küste nach Süden bis Batemans Bay, dann nach Canberra im „Australian Capital Territory“ (ACT). Canberra ist Australiens „Kompromisshauptstadt“. Als sich die australischen Kolonien 1901 zum Staatenbund „Commonwealth of Australia“ zusammenschlossen, wollte weder Melbourne Sydney, noch Sydney Melbourne den Hauptstadt-Titel zugestehen. Also wurde Canberra als Planstadt aus dem Boden gestampft, ähnlich wie Washington D.C. (District of Columbia) in den USA. In Canberra habe ich das „National Museum of Australia“, den Mount Ainslie und das Regierungsgebäude „Parliament House“ besucht. Dann ging es über die „Wee Jasper Road“ über Turmut und Khancoban in den „Kosciuszko National Park“. Der Mount Kosciuszko ist mit 2228 Metern der höchste Berg Australiens. Die Berge ringsrum werden „Snowy Mountains“ genannt. Die „Snowy Mountains“ gehören zu den „Australischen Alpen“. Diese wiederum sind Teil der „Great Dividing Range“, dem Gebirgszug, welcher sich vom Norden Queenslands die Ostküste entlang bis nach Victoria und Tasmanien zieht, und die (grünen) Küstengebiete von den Wüsten des Innenlandes (Outback) trennt. Den „Dead Horse Gap“ passierend bin ich durch den National Park bis Jindabyne gefahren, dann nach Süden auf dem „Barry Way / Snowy River Road“ (C608) Richtung Buchan. Von den 170km dieser Straße sind nur die ersten 27km asphaltiert, der Rest ist Sand- Schotterpiste. Auf dem Weg überquert man die (grüne) Grenze zwischen den Bundesstaaten „New South Wales“ und „Victoria“.

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 Von Buchan ging es weiter bis Lakes Entrance. Wie der Name des Ortes verrät, befindet sich hier die Einfahrt (The Entrance) zu einer Reihe von Seen, die nur durch einen schmalen Streifen Land vom Meer getrennt sind. Sowohl nach Osten, als auch nach Westen folgt hier Strand auf Strand auf Strand. Hier habe ich Lisa und Stephi kennen gelernt, zwei Mädels aus Neumünster (Schleswig-Holstein) die schon seit 6 Monaten in Australien sind (Arbeiten, Au-Pair und Reisen). Sie hatten vor, am nächsten Tag (So, 5.Feb) zum „Wilson Promontory“ zu fahren, einem Naturschutzgebiet ganz im Süden des australischen Festlandes. Also sind wir die 330km bei ständigen Regenschauern dorthin gefahren. Mit befahren der Halbinsel verzogen sich die Wolken jedoch zum Glück und wir konnten die tolle Aussicht genießen. Wir haben dann noch zusammen in Dorf Fish Creek gecampt und sind am Montag (Di, 6.Feb) noch einige Kilometer zusammen Richtung Melbourne gefahren. In Korumburra trennten sich dann unsere Wege, da ich dort den Toyota-Service-Point aufgesucht habe, um das bereits beschriebene Pfeif-Geräusch meines Vans untersuchen zu lassen. In Melbourne (der Hauptstadt von Victoria) habe ich natürlich den Albert Park angesteuert, in dem sich die Formel-1-Rennstrecke des „Großen Preis von Australien“ befindet. Der Park ist im übrigen nach „Albert von Sachsen-Coburg und Gotha“ benannt, dem Prinzgemahl der damaligen Königin Victoria. Im Park waren Sie gerade dabei, die Rennstrecke, die ansonsten eine ganz normale Straße ist, für das F1-Rennen am 26.März vorzubereiten. Jedes Jahr wird „nur für Bernie“ in 6 Wochen der ganze „Formel-1-Zirkus“ (Tribünen, Sicherheitzäune, Fahrerlager, usw.) aufgebaut und in 3 Wochen nach dem Rennen wieder komplett demontiert. Danach wollte ich die Innenstadt erkunden, aber Parken in Melbourne ist wirklich eine Wissenschaft. Entweder sind die Parkplätze auf 1-2 Stunden zeitlich begrenzt, oder einfach unverschämt teuer (im Parkhaus 64 AU$ für einen Tag ???). Nach 2 Stunden Herumgefahre und Suche habe ich aufgegeben und bin zum Strand von Altona gefahren (benannt nach dem Hamburger Stadtteil Altona 😉 ). Übernachtet habe ich im Dorf Little River, wo damals Szenen für den ersten „Mad Max“-Film (mit Mel Gibson) gedreht wurden.

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Gestern (Mi, 08.Feb) war ich dann immerhin so schlau, meinen Van am Bahnhof von Tarneit (einem Vorort von Melbourne) stehen zu lassen und mit dem Zug in die Innenstadt zu fahren. Das war mit 14,60 AU$ (6 AU$ für die myki-Card und 8,60$ Guthaben für den Tag) die deutlich günstigere Variante gegenüber den Parkgebühren. In der Innenstadt gibt es zudem eine „Free Tram Zone“, in der man kostenlos die Straßenbahn nutzen kann. Besucht habe ich das „Immigration Museum“ (Geschichte der Einwanderung in Australien und Melbourne) und das „Skydeck 88“ im „Eureka Tower“, von dem man eine großartige Aussicht auf die Stadt hat. Ich bin dann noch eine Runde mit der alten „City Circle Tram“ (Linie 35) gefahren und am Hafen in der Nähe des „Emirates Stadium“ herumgelaufen, ehe es mit dem Zug zurück zum Van nach Tarneit ging.

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 Ich sitze nun, wie immer zum Schreiben, unterm „großen gelben M“ in Geelong. Als nächstes wird mich mein Weg über den „Great Ocean Road“ entlang der Küste führen.

Und was hat es jetzt mit dem Titel der Episode auf sich? „Australis“ ist Latein für „südlich“. Von der Antike übers Mittelalter bis ins 18.Jahrhundert waren sich die Gelehrten einig, dass es auf der Südhalbkugel einen unbekannten großen Kontinent geben muss, quasi als „Gegengewicht“ zu den Landmassen auf der Nordhalbkugel. Obwohl noch nicht entdeckt oder gesehen, wurde dieser Kontinent einfach schonmal „vorsorglich“ auf den frühen Weltkarten (z.B. von Mercator) eingezeichnet (inklusive fiktiver Gebirge, Flüsse und Tiere), als sogenanntes „Terra Australis Incognita“ (Unbekanntes südliches Land). Als der australische Kontinent dann umrundet wurde, entsprach er nicht ganz diesen Vorstellungen und Erwartungen der Gelehrten und Seefahrer vom sagenhaften Südkontinent (bzgl. Fabelwesen, Gold, usw. – was für eine Enttäuschung muss dann erst der „echte“ Südkontinent, die Antarktis, gewesen sein 😉 ). Der Name blieb dennoch an „Australien“ haften. Doppeldeutig ist der Titel ebenfalls, denn ich halte mich ja gerade im Süden des Landes auf, quasi im „Terra Australis“ von Australien 😉

Bis dann,

Marcus

Bisher in Australien zurückgelegte Strecke: ca. 1660 km

Episode#05 | 15. bis 21.Feb‘17 | „Crossing The Line“

Kia Orana!

Die meisten haben es wohl schon durch meinen WhatsApp-Status oder durch mündliche Überlieferung erfahren: Ich habe einen (zusätzlichen) Abstecher zu den Cookinseln (Cook Islands), genauer gesagt nach „Rarotonga“, gemacht. Während meiner Tour durch Neuseeland habe ich ständig mit dem Gedanken gespielt, zumal mir von mehreren Leuten gesagt wurde, dass die Cook Islands sogar schöner als Fiji oder Tahiti sein sollen. Also habe ich den Flug Auckland-Sydney (gegen eine Gebühr) um eine Woche verschoben und dann die Flüge und Unterkunft für Rarotonga gebucht. Mein Flug dorthin lief nicht ganz stressfrei ab, wie ihr vielleicht am Ende von Episode#04 gelesen habt, aber die Schönheit der Insel hat das wieder wett gemacht. Das coole ist, dass man während des 4-stündigen Fluges von Neuseeland nach Osten die Datumsgrenze (International Date Line) überquert, d.h. man reist in die Vergangenheit. Der Flieger startete in Auckland am 15.02.17 um 16:20Uhr und kam am 14.02.17 um 21:15Uhr in Rarotonga an 🙂  Ein Bus hat mich zum „Tiare Village Hostel/Hotel“ auf der anderen Seite des Flughafens gebracht. Die Zimmer dort sind sehr einfach eingerichtet, was für den Preis von 20€ je Nacht aber absolut okay ist. Die anderen Resorts und Hotels kosten alle weit über 100€ die Nacht. Es gibt eine Küche mit diversen Utensilien, Kühlschrank, Kochplatten, eine Lounge mit Fernseher, eine überdachten Veranda zum chillen  und man darf die Früchte von den Bäumen im Garten essen, die dort eine tolle Kulisse bilden. Die Betreiberin des Hostel, Adrienne, ist super nett und hilfsbereit. Sie hat mir und den Anderen diverse Tipps gegeben, versucht sämtliche Fragen zu beantworten und hat auch einige Neuankömmlinge mit dem Auto in die Stadt (Avarua) gefahren, damit sie sich erstmal zurecht finden.

Nach dem ersten Gang zum Geldautomaten, habe ich mir für 5 Tage einen Scooter (Motorroller mit Automatik) gemietet und damit die Gegend erkundet. Höchstgeschwindigkeit ist 50km/h, dennoch kann man die Insel auf der Küsten-/Hauptstraße mit dem Scooter in unter einer Stunde umrunden (ca. 31km). Die Insel ist ca. 11km lang und 7 km breit, der höchste Berg ca. 650m hoch. Die Mitte der Insel ist bergig und mit Wald bedeckt, fast alle Einwohner leben im Küstenstreifen. Ein Riff umschließt die Insel fast vollständig, sodass die Wellen immer schon in einiger Entfernung vor dem Strand gebrochen werden. In Avarua (dem Hauptort) gibt es einen Hafen, in dem Containerschiffe alles notwendige für die Inseln (13 Inseln bilden die „Cook Islands“) anliefern. Auffallend war, dass es hier keine Supermärkte/Läden der weltweit, oder aus Neuseeland bekannten Firmen (Countdown, Pak‘nSave, 4FourSquare) gibt, sondern nur Geschäfte (Bau-, Getränke und Supermarkt) von CITC (Cook Islands Trade Company) oder eben private, einheimische Läden. Auch Fast-Food-Restaurants wie „McDonalds“, „Burger King“ oder „Subway“ findet man nicht, nur einzelne Imbisse und Restaurants.

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Meine Zeit habe ich damit verbracht, die Insel zu Fuß und mit dem Scooter zu erkunden, im Pazifik zu schwimmen, oder im Schatten zu sitzen und zu Lesen. Der „Cross Island Walk“ ist eine Wanderung von Avarua durch den Wald und über die Berge zur südlichen Seite der Insel. Ein „Wanderweg“ ist es aber nicht. Das Gute ist, dass man auf dem Großteil der Strecke die Bäume als Schattenspender hat, sonst würde man bei um die 30°C gebraten werden. Ansonsten ist es wirklich nur ein teilweise kaum zu erkennender Pfad, der offenbar auch nicht von allzu vielen Leute genutzt wird. Auch scheint es keine Instandhaltung wie in Neuseeland (D.O.C.) zu geben, denn man musste über (oder unter) diverse umgestürzte Bäume klettern und irgendwie Abschnitte überwinden, wo der Weg den Berg hinab gespült wurde. Es war also eine Mischung aus Wandern, Klettern, Bergsteigen und Dschungelerkundung, was dem „Abenteuer“-Charakter der Sache aber zu gute kam 😉  Auf etwa halber Strecke ist man an einem Berg angekommen, der „The Needle“ (Die Nadel) genannt wird. Die Spitze des Berges ist nicht erreichbar, aber ein Felsvorsprung an der Nordseite, der einen wunderbaren Blick auf das Tal und die umgebenden Berge gewährt. Im weiteren Verlauf kreuzt der Pfad mehrmals einen kleinen Bach, bis man auf der Südseite der Insel angekommen ist.

Selbst wenn die Insel „doof“ und das Wetter schlecht gewesen wäre, hätte sich der Flug dorthin allein wegen der Leute gelohnt, die ich im Hostel kennen gelernt habe. Dave ist ein 67-jähriger Engländer (aus London) und seit ungefähr 8 Monaten auf der Insel. Er war vor ein paar Jahren schon einmal für eine längere Zeit dort. Er kennt Adrienne und viele andere Leute auf der Insel, würde seinen Ruhestand aber eigentlich gern in Australien verbringen. Das Problem ist, dass er vor ungefähr einem Jahr für 3 Jahre aus Australien verbannt wurde, weil bei der Verlängerung seines Visums etwas schief gelaufen war. Er ging dann nach England zurück, hat es dort aber nicht lange ausgehalten und wartet nun quasi auf den Cook Islands auf die Erlaubnis, wieder nach Australien einreisen zu dürfen. Dave kümmert sich um den Garten, erledigt kleinere Reparaturen und wohnt im Gegenzug kostenlos im Hostel. Er ist schon sehr weit in Australien (mit dem Auto umrundet) und anderen Teilen der Welt rum gekommen und hat dementsprechend viel zu Erzählen. Am Donnerstag (16.Feb) habe ich Riikka kennengelernt. Sie kommt aus Finnland (Helsinki), ist Physiotherapeutin und wird für 11 Wochen (also bis Anfang Mai) als Freiwillige (Volunteer) im Krankenhaus von Rarotonga arbeiten. Da Sie schon in Helsinki für das dortige Rugby-Team gearbeitet hat, will Sie auch hier versuchen, Kontakt zu einem lokalen Rugby-Team zu finden und dort irgendwie zu unterstützen. Ich habe Ihr geholfen einige technische Probleme bzgl. Internetzugang zu lösen. Ihr altes Handy kann keinen Internet-Hotspot für ihr Tablet bereitstellen und in das Tablet kann man keine SIM-Card einsetzen. Also wollte Sie für 260CI€ (Cook Islands Doller, 1:1 NZ$) ein neues Handy kaufen, aber ich fand das unnötig (und teuer). Also wollte ich Ihr schon mein altes Backup-Handy überlassen (dass jedoch ein paar Batterie-Probleme hat), aber Dave hatte noch ein HTC-Handy rumliegen, dass er Ihr für 60CI$ verkauft hat. Also 200CI$ gespart. 🙂 Am Samstag (18.Feb) kam dann noch Sandra dazu. Sie arbeitet, bzw. hat in der Gastronomie gearbeitet, was ihr (nach eigener Aussage) sämtliche Wochenenden der letzten 5 Jahre gekostet hat. Deshalb hat Sie gekündigt, sich ein Around-The-World-Ticket besorgt und verbringt nun, nach einem Zwischenstopp in Los Angeles und 4 Tagen auf Aitutaki, ein paar Tage auf Rarotonga. Ihre weiteren Ziele sind Tahiti, wo Sie in einem Kindergarten arbeiten will (Volunteer) und ein paar, noch nicht festgelegte Länder in Südostasien. Ich denke Riikka konnte Sie von Thailand überzeugen.

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Am letzten Tag (Mo, 20.Feb) musste ich (natürlich) den Scooter abgeben. Leider hatte der Regen es geschafft, mich von Neuseeland bis in den Südpazifik zu verfolgen. Auf meiner letzten Fahrt wurde ich komplett durchgeweicht. Der wichtige Unterschied zwischen Regen auf Rarotonga und Regen in Neuseeland ist? … Der Regen auf Rarotonga ist warm und auch die Außentemperatur fällt nur minimal (von den durchschnittlichen 25°C), d.h. man friert nicht, auch wenn die nassen Klamotten an einem kleben. Zurück im Hostel habe ich geduscht und neue Sachen angezogen. Dann erzählte Riikka, dass Sie von einer Ihrer neuen Kolleginnen aus dem Krankenhaus zu einem Lauf/Wanderung (der wohl seit 1980 jeden Montag stattfindet) eingeladen wurde und wir (Sie, Sandra und ich) da mitmachen könnten. Also sind wir dort hin und natürlich fing es erneut an zu regnen, als wir gerade die ersten Meter des Laufs zurückgelegt hatten. Das waren also 3 Duschen (Shower) am letzten Tag.

Die Mädels haben mich auf dem Fahrrad begleitet, als ich um 22:30Uhr zu Fuß zum Flughafen aufgebrochen bin. Und natürlich war im Flughafensystem von Rarotonga nicht hinterlegt, dass mein Flug von von dort nach Auckland und der Weiterflug zwei Stunden später nach Sydney als Transitreise verbunden sein sollten, obwohl ich ja bei JetStar extra angerufen hatte und die das in ihrem System verlinkt hatten … Naja … Zum Glück war auf dem Auckland-Airport morgens um 5:30Uhr nicht allzu viel los, weshalb die ganze Pass-und-Bio-Quarantänekontroll-Arie, sowie das erneute Einchecken und die Sicherheitskontrolle sehr zügig abliefen und ich keine Zeitprobleme hatte. In Sydney habe ich mir eine australische SIM-Card von Vodafone geholt (8,5GB Daten mit LTE-Geschwindigkeit und 90min weltweit anrufen für 30AU$ !!!) und meinen CamperVan von „Lucky Rentals“ abgeholt, einen Toyota Estima/Tarago von 1998. Aber mehr dazu in der nächsten Episode …

Bis dann,

Marcus

Episode#04 | 09. bis 15.Feb‘17 | „The (Hi-)King of the North“

Kia Ora!

Die „Neuseeland“-Etappe meiner Reise neigt sich dem Ende zu, sodass dies die (vorerst) letzte auf neuseeländischem Boden geschriebene Episode sein wird. (Update: Stimmt auch nicht mehr so ganz. Ich sitze gerade, nach einem wirklich sehr turbolenten Tag am Auckland Airport, dazu später mehr, endlich im Flugzeug und schreibe weiter. Update 2: Den letzten Abschnitt habe ich geschrieben in … wird in der nächsten Episode verraten 😉 )

Auf dem Weg von Taihape zum „Tongariro National Park“ geht es durch Waiau. Dort befindet sich das „National Army Museum of New Zealand“ Thematisch wurde das ganze militärische Wirken in und durch Neuseeland dargelegt, von den Maori-Kriegen während der Anfangszeit der Kolonisation, über die beiden Weltkriege und diversen Einsätzen in der Pazifik- und Südostasien-Region, bis zu den heutigen UN-Friedensmissionen auf der ganzen Welt. Dann ging es weiter nach Norden, über die sogenannte „Desert Road“ (Wüstenstraße). Sie wird so genannt, weil sie ein paar Kilometer durch die einzige neuseeländische Landschaft führt, die einer Wüste am nächsten kommt. Das bedeutet aber nicht etwa Sanddünen oder ausgetrocknete Seen oder ähnliches, sondern eher eine großflächige Buschlandschaft, die durch die Sommertrockenheit fast gänzlich Sandfarben daherkommt. Übernachtet habe ich auf einem D.O.C. (Department of Conservation)-Campingplatz mitten im Busch. Dann (Do. 09.Feb) ging es endlich zum (Mount) Tongariro. Das „Tongariro Alpine Crossing“ ist eine der größten und beliebtesten Attraktionen auf der Nordinsel. Allerdings wird von den meisten dabei ein wenig geschummelt. Man kann sein Auto auf dem Nordparkplatz abstellen und sich dann von einem Shuttlebus zu einem Parkplatz auf der Südwestseite des Berges bringen lassen, der zudem ein paar hundert Meter höher liegt. Geht man dann über den Tongariro zu seinem Auto (Nordparkplatz) zurück, ist man effektiv mehr bergab als bergauf gewandert. Da ich genug Zeit hatte, bin ich vom Nordparkplatz los, auf den Berg und wieder zum Nordparkplatz zurück gegangen. Eine „Überquerung“ (Crossing) war es also nicht wirklich für mich, was dem Erlebnis aus meiner Sicht aber keinen Abbruch tat.

Da ich von anderen Reisenden gehört hatte, dass es auf dem Berg recht kühl werden konnte, bin ich mit dicken Winter-Wanderschuhen und einer Trainingshose unter der Jeans gestartet. Für die ersten paar hundert Höhenmeter war ich damit aber total „overdressed“, denn ab 08:30Uhr wurde es recht schnell über 20°C warm, sodass die Trainingshose wieder im Rucksack landete. Bergauf bin ich fast keinem anderen Wanderer begegnet (wurde auch nicht überholt), da (wie gesagt) fast alle anderen mit dem Shuttlebus fuhren und ihre Tour von der anderen Seite des Berges starteten. Ich habe jedoch einen Wanderer eingeholt, einem Österreicher, ca. Ende 50 aus Wien, namens Richard. Wir sind ins Gespräch gekommen und haben zusammen den Rest des Aufstiegs und den Abstieg zurückgelegt. Auch wenn ich ihn eingeholt hatte, so muss ich doch zugeben, dass Richard mich durch unser Gespräch den Rest des Berg „hinaufgezogen“ hat. Durch das Reden war ich von den unangenehmen Druck- und Scheuerstellen in den Schuhen und an den Schultern (durch den Rucksack) und von der Erschöpfung abgelenkt, bzw. nahm sie weniger wahr. Richard hatte den Tongariro schon ein paar Tage vorher von der anderen Seite bestiegen und kannte sich mit den Highlights aus. Für Ihn als „bergerfahrenen“ Österreicher war der Tongariro mit seinen knapp 2000m wahrscheinlich nur ein Spaziergang zum Aufwärmen 😉 Richard ist im übrigen freischaffender Schreiber von Radiohörspielen und verdient wohl ganz gut damit, denn die Anzahl und der Umfang seiner bisherigen Reisen war beachtlich. „Aufwärmen“ ist auch ein gutes Stichwort, denn der Tongariro, bzw. das Tongariro-Massiv, ist eine Vulkanlandschaft. Und zwar eine aktive. An vielen Stellen treten nach Schwefel riechende Dampfströme aus dem Gestein aus (nennt man das „Schwefelschlote“?) und der letzte Ausbruch ist wohl auch nicht so lange her. Da die Wolken an diesem Tag die Spitze des Berges umhüllten, konnte man den Eindruck gewinnen, der Berg wäre die „Wolkenfabrik“. Ich hoffe das ist auf einigen der Fotos so zu sehen (z.B. Foto „18_04 Aufstieg 03“). Im großen Hauptkrater des Berges liegen die „Emerald Lakes“. Die Farbe der Seen wird bei Sonnenlicht durch den Schwefelanteil zu einem Smaragdgrün. Verglichen mit dem türkisfarbenen Gletscherwasser wird der Unterschied am besten sichtbar.

Als wir dann den Krater in Richtung des Hauptgipfels durchquerten, kamen uns all die anderen Wanderer entgegen, die von der andren Seite gestartet waren. Am Gipfel machten wir eine kleine Snack-Pause und Fotos. Da der Weg nun quasi zu einem Wander-Highway mutiert war, war der Abstieg etwas weniger entspannt, weil man ständig auf dem engen Pfad von anderen überholt wurde oder eben langsamere Wanderer passieren musste. Es war aber die richtige Zeit, den Tongariro zu verlassen, denn in der ferne färbten sich die Wolken düster. Der Tongariro ist zwar nicht der höchste Berg der Nordinsel (das ist der Ruapehu mit 2797m), aber der Bekannteste wegen seiner relativ leichten Zugänglichkeit. Deshalb der mehrdeutige Titel dieser Episode „The High King of the North“ (Der hohe König des Nordens“ und „The Hiking of the North“ (Die Wanderung des Nordens).

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Nach einer Nacht in Taupo und dem Durchfahren von Rotorua am nächsten Tag (Fr. 10.Feb), bin ich in Tauranga angekommen. Die Stadt liegt an der „Bay of Plenty“ (Bucht des Überflusses), was auch der Name der Region ist. Wie man sich mit Blick auf die Karte vielleicht vorstellen kann, gibt es dort Kilometer um Kilometer Sandstrand. Ich bin dort auf den Mount Maunganui gestapft, von dem man eine coole Aussicht auf Tauranga hat. Übernachtet habe ich in einem nahen Dorf namens Okonowa. Am Samstag (11.Feb) bin ich weiter die Küste entlang Richtung Norden, durch die Orte Tairua und Waihi Beach. Dort gab es jeweils auch einen markanten Hügel mit toller Aussicht. In Waihi habe ich dann zum ersten mal auf meiner Reise nach einem „Barber Shop“ Ausschau gehalten, um meine üppige Frisur richten zu lassen 😉

Dann ging es weiter auf dem Highway 25 nach Norden. Den berühmten „Hot Water Beach“ habe ich links (na gut, in Fahrtrichtung eigentlich rechts) liegen gelassen, da mir von Einheimischen prophezeit wurde, dass ich dort nur von Touristenhorden niedergetrampelt werden würde. Die Entscheidung erwies sich auch als absolut richtig, denn dadurch bin ich bis nach Whangapoua gekommen und habe „Earl‘s Paradise“ (ein Campingplatz) entdeckt. Dieses Paradies besticht nicht durch seine einfache Ausstattung mit Plumpsklo (Vault Toilet), Dusche unter freiem Himmel und allerhand Gerätschaften „Marke Eigenbau“, sondern mit Earl selbst (dem Betreiber) und seiner Lage auf einem Hügel über Whangapoua. Von dort hat man Aussicht über das ganze Dorf einschließlich Berge und Meer. Da Whangapoua fast ausschließlich aus Zweit- und Ferienwohnungen von Großstädtern besteht, hat das Dorf nur 50 bis 60 ständige Einwohner und Earl auf seinem Hügel ist der inoffizielle Wächter des Dorfes, denn er kann von seinem Hügel aus auf fast alle Grundstücke ein Auge werfen. Deshalb bekommt auch er von mir den Titel „The High King of the North“ (Der hohe König des Nordens).

Eine wirklich gute Gesellschaft waren zudem die anderen Reisenden, die ich dort getroffen habe. Ich habe den Abend mit einer Gruppe aus 5 Deutschen, 2 US-Amerikanern, einem Kanadier und Earl verbracht. Es wurde Wein getrunken, Earls Geschichten gelauscht und die Gitarre herumgereicht. Auch ich habe die mir 3 bekannten Akkorde zum Besten gegeben. Earl hat dann noch mitten in der Nacht ein paar Bekannte und Verwandte heran gepfiffen, um uns den „Haka“ zu zeigen, den Kriegstanz der Maori, den auch z.B. die Rugby-Nationalmannschaft Neuseelands (die „All Blacks“) vor jedem Spiel dem Gegner vorführt. Nach diesem Show-Act, der noch weitere Gesangseinlagen der „Haka“-Tänzer beinhaltete, sind wir zu Zehnt in Earls Auto (ein Mercedes-SUV, ich saß mit 2 weiteren im Kofferaum) zum Strand gefahren, um bei Vollmond durchs Wasser zu spazieren. Leider warf der Vollmond zu wenig Licht, als das die Pentax oder mein Handy damit brauchbare Fotos hätte machen konnen. Aber auch ohne Bildmaterial wird es einer der schönsten Abende meiner Reise bleiben.

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Der Rest des Weges zurück nach Auckland war relativ unspektakulär. In der Stadt habe ich dann nochmal meine Wäsche waschen lassen und auch den CamperVan von Innen und Außen gereinigt. Vom 14. auf den 15.Feb habe ich in einem billigen Hostel in der Nähe des Flughafens übernachtet. Dort habe ich eine Kanadierin namens Kim kennengelernt, die gerade in Auckland angekommen war. Sie reist 2,5 Wochen durchs Neuseeland und fliegt dann nach Adelaide (Australien), um dort einige Monate zu Leben und Arbeiten. Da Adelaide auch eine Station meiner Australien-Reise sein wird/soll, haben wir Nummern ausgetauscht, um uns dann dort zu treffen.

Der folgende Tag am Flughafen verdient eine eigene Überschrift …

„Alert“ (Alarm)

Vorab sei gesagt, dass es nun etwas schwierig sein könnte, den Überblick zu behalten.

Für die Buchung meiner Flüge nach Neuseeland habe ich die Webseite „kiwi.com“ genutzt. Da ich mir (bevor es nach Australien geht) noch ein weiteres Flugziel rausgesucht habe (wird, wie gesagt, in der nächsten Episode verraten), habe ich das wieder über „kiwi.com“ regeln wollen. Ich habe den Flug mit 15kg Gepäck (Koffer) gebucht, was erstmal kein Problem war. Meine zweite Tasche wollte ich in Auckland in einem Schließfach lassen, da mein Rück- und Weiterflug nach Sydney ebenfalls über Auckland gehen würde. Da zwischen den Flügen (zurück nach Auckland und weiter nach Sydney) aber nur 2 Stunden (1h 55min) lagen, war mir das doch etwas zu knapp bzgl. Sicherheits- und Passkontrolle (zum Abholen der Tasche). Deshalb wollte ich die zweite Tasche als Gepäck nachbestellen. Am Abflugtag habe ich dann von „kiwi.com“ erfahren, dass es Probleme gab, mein Gepäck dem Flugticket hinzuzufügen. Ich sollte das Gepäck am Flughafen nachordern und Sie (kiwi.com) würden das dann bezahlen, war ja schließlich ihr Fehler. Also ging ich zum Schalter von „VirginAustralia“ (VA, die Fluggesellschaft) und wollte nachfragen, als doch plötzlich allen Ernstes der !!!Feueralarm!!! los ging und wirklich alle Leute das Flughafengebäude verlassen mussten. Ein bisschen Feuerwehr fuhr umher und nach 1 Stunde wurde Entwarnung gegeben, was aber die Ursache war, wusste keiner. Zurück am VA-Schalter (ob der verlorenen Zeit nun überfüllt) stellte sich heraus, dass für meine Buchung gar kein Gepäck (außer Handgepäck) registriert war. Zudem sagen ihre Bestimmungen, dass nur ein Gepäckstück mit max. 23kg je Passagier zugelassen ist. Das war natürlich ein Problem, denn ich hatte Taschen und Koffer mit zusammen 25kg. Genau um solche Details vorher zu wissen/klären, habe ich „kiwi.com“ verwendet, aber was solls … Ich habe dann den VA-Service-Typen so verstanden, dass ich irgendwie aus 2 Taschen mit 25kg eine Tasche mit 23kg machen musste. Also habe ich meine Winter-Wanderschuhe, eine Trainingshose und meine Reiseliteratur an eine Flughafenmitarbeiterin gegeben, die die Sachen an die Wohlfahrt geben wollte. Dann habe ich beide Taschen mit Gurten zusammen geschnallt und für 20 NZ$ mit Folie umwickeln lassen. Am Check-in-Schalten hieß es dann, dass ich zwar nun bei 23kg war, es aber Probleme bei der Sicherheitsdurchleuchtung (Röntgen) geben würde, wenn zwei Taschen zusammen geschnallt sind. Ich bin also wieder wieder weg vom Schalter, habe nun schon unter Zeitdruck (es war kurz vor Check-in-Ende) die teure Folie und Gurte entfernt und habe alle Sachen aus der (eigentlich) 10kg-Tasche mit in die anderen Koffer gestopft. Da die leere Tasche (starrer Boden) nicht mit in den Koffer passte, musste ich sie zurücklassen. Erneut am Schalter dann der Super-GAU, denn ich musste ja noch für den Koffer bezahlen und die Check-in-Zeit war nun abgelaufen (Final Call). Ich bin dann Minuten-lang mit dem VA-Service-Typen die möglichen Optionen durchgegangen (Umbuchen, usw.), musste aber erstmal annehmen, nun in Auckland gestrandet zu sein  und hatte meine leere Tasche schon wieder aus dem Müll geholt. Dann hatte der VA-Typ aber noch eine Eingebung und rief irgendwo an. Er sagte, er könne mich vielleicht doch noch ins Flugzeug kriegen, könne aber auch nichts versprechen. Es ging wohl, denn nun musste ich mega-schnell das Gepäck bezahlen, es bei einem anderen Schalter für „Sperriges Gepäck“ (oversized baggage) abgeben und wurde im Eilschritt von einer VA-Mitarbeiterin zum Flugzeug gebracht. Hinter mir krachte die Tür zu und der Flieger führ schon auf die Rollbahn, während ich noch meinen Sitzplatz suchte.

Ich werde also nie wieder genervt sein oder schlecht über die Leute denken, die über Flughafenlautsprecher ausgerufen werden und als letzte im Flugzeug erscheinen, denn ich weiß nun, dass sich dahinter eine verrückte Geschichte verbergen kann …

Laut „kiwi.com“ ist für meinen Rückflug nach Auckland und dem 2 Stunden später startenden Weiterflug nach Sydney mit dem Gepäck alles geregelt, ob‘s wirklich so ist, werde ich wohl wieder erst am Flughafen erfahren … 😉

Auf Nord- und Südinsel von Neuseeland zurückgelegte Strecke: ca. 6600 km

Episode#03 | 30 Jan. bis 08.Feb‘17 | „The Return of the Blue Sky“

Hi!

Erst mal wieder was technisches (ich weiß, langweilig).

Ich hatte ja in Episode #01 das Problem mit der Upload-Geschwindigkeit (bzw. Bandbreite) angesprochen, also dem Hochladen von Bildern von meinem Laptop (hier in NZ) auf meinen Raspberry Pi in Penkun, damit ich sie in meine Beiträge auf dieser Webseite einbetten kann. Natürlich müssen die Bilder auch beim Anschauen hochgeladen werden, vom Speicher meines Raspberry Pi in den Browser auf euren Computern, Handys, oder mit welchen Geräten auch immer ihr diese Seite aufgerufen habt. Soweit ich das von hier, dem anderen Ende der Welt, testen konnte, ist das Ansehen der Fotogalerien recht langwierig, weil die Bilder so lange laden. Ich konvertiere die Bilder deshalb mit dem Programm „IrfanView“, um sie „kleiner“ zu machen (z.B. von Original 4 MB auf 250 KB bis 500 KB). Ich hoffe damit geht das Bilder-Gucken etwas „flüssiger“. Allerdings geht durch das Konvertieren und Verkleinern einiges an Bildqualität verloren (die Originale behalte ich natürlich), aber ich denke das ist noch akzeptabel. (*mk)

(*mk – ANMERKUNG aus 2024: Siehe Anmerkung in Episode#01. Dieser Blog läuft nun nicht mehr auf dem Raspberry Pi, dessen SD-Karte war Ende 2018 leider kaputt gegangen [und damit auch der Blog 🙁 ] Diese neu-aufgebaute Version der Blog-Webseite läuft in der Cloud [Oracle Cloud Infrastructure, Free Tier]. Da der Cloud-Server leistungsfähiger ist und wir alle heutzutage auch mehr Bandbreite haben, sind die Bilder in den Galerien nun von besserer Qualität 😉 )

Zudem gibt es jetzt für „Mouserad-Dreh-Faule“ auf der Startseite, unter den Seitenpunkten „Über diese Webseite“ und „Bitte Beachten! (Datenschutz)“ jetzt das Menü „Beiträge – Übersicht“. So kann man etwas schneller zum Anfang eines älteren Beitrages springen, ohne die ganze Startseite bis zur richtigen Stelle herunter-scollen und suchen zu müssen. (*mk)

(*mk – ANMERKUNG aus 2024: Die Struktur des Blogs sieht nun etwas anders aus. Alle Beträge der 2017er Weltreise findet man jetzt hier https://fafafa-away.goip.de/2017-nzl-cok-aus-can-usa-mex/ 😉 )

Weiter im Text…

In Dunedin konnte ich nach der Fertigstellung des letzten Beitrages (Episode #02) nicht mehr all zu viel machen. Fast alle Museen und Ausstellungen im Neuseeland haben (nur) bis ca. 17:00Uhr geöffnet. So bin ich noch 15min durchs „Otago Museum“ gehetzt (zum Glück kostenlos) und dann war Schicht im Schacht. Ich bin dann weiter und habe im kleinen Dorf „Herbert“ kampiert.

Am nächsten Tag (Mo. 30.Jan) habe ich eine Museums-Farm besucht, das/die „Totara Estate“. Die früheren Besitzer dieser Farm (u.a.) haben damals (ca. um 1870) den Export von gefrorenem Fleisch von Neuseeland nach Großbritannien initiiert / gewagt. Das wurde möglich, weil zu der Zeit zum ersten mal dampfgetriebene Kaltluft- / Kühlmaschinen zur Verfügung standen, die auf (Segel-)Schiffen montiert werden konnten. Schaffleisch von der „Totara Estate“-Farm war mit dem Schiff „Dunedin“ 3 Monate bis England unterwegs. Als das Fleisch dort immer noch gefroren und in einwandfreiem Zustand ankam, war der Grundstein für Neuseelands heute größten Industriezweig gelegt, dem Export von Lebensmitteln in die ganze Welt.

Danach stand Oamaru auf dem Plan. Die Stadt nennt sich selbst „Victorian Oamaru“, sodass viele Gebäude und Attraktionen im Stil der viktorianischen Epoche gehalten sind. So befindet sich hier z.B. auch das „Steampunk Headquarter“. Wer es nicht weiß: „Steampunk“ ist ein Science-Fiction-Genre, dass eine alternative Geschichts- und Technologieentwicklung als Grundlage nimmt. Viele Geräte und Erfindungen in dieser „Parallelwelt“ basieren auf Dampfkraft (Steam Power), Mode und Gesellschaft sind dem viktorianischen Zeitalter entnommen.

Von Oamaru an der Küste bin ich wieder ins Inland gefahren, vorbei an mehreren Staudämmen bis nach Twizel. Dort in der Nähe, am Lake Poaka, habe ich (via CamperMate-App) einen schönen kostenlosen Campingplatz gefunden. Ich bin dort im See geschwommen, habe ein Lagerfeuer gemacht und darüber Krakauer gebruzzelt.

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Dann ging es endlich zum Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands und Ozeaniens (inkl. Australien). Der Berg heißt auf Maori „Aoraki“ (ungefähr „Wolkenstecher“). Der Highway dort hin führt vorbei am Lake Pukaki mit seinem türkisfarbenem Gletscherwasser. Da die Sonne durch ein paar Lücken in der Wolkendecke schaute, gab es auf dem See coole Schattenspiele. An diesem Tag (Di. 31.Jan) war es wirklich mega-windig. Je nach Straßenführung musste man sehr stark dagegen halten / lenken, um in der Spur zu bleiben. Für die großen Wohnmobile (Motorhomes) muss es noch extremer gewesen sein, als für meinen Van. Kurz vor dem Dorf „Mount Cook Village“ bin ich zum „Hooker Valley Track“ abgebogen und habe die Wanderung zwar bei Wind, aber schönstem Sonnenschein begonnen. Der Weg führte in ca. 1,5-2 Stunden (One-Way) zum Gletschersee am Fuß des Mount Cook, wobei man mehrmals den Gletscherfluss (Abfluss zum Lake Pukaki) via Hängebrücke überquerte. Der Wind war in Böen teilweise so stark, dass man immer mal wieder kurzzeitig nicht vorwärts gehen konnte und kämpfen musste, um auf den Füßen zu bleiben.. Auf einem Abschnitt, wo ein Laufsteg über ein (zum Glück trockenes) Sumpfgebiet führte, wurden andere Wanderer reihenweise vom Steg geweht. Am Gletschersee angekommen, also auf halber Strecke, fing es an zu regnen. Und da der Wind nicht nachließ, flog der Regen die meiste Zeit eher waagerecht. Zurück beim Auto war ich demnach vollkommen durchgeweicht und musste mich komplett neu einkleiden. Die Wanderung und der Kampf gegen den Wind haben aber trotzdem Spaß gemacht 😉

Der Weg von Pukaki zum Mount Cook (ca. 35km) ist eine Sackgasse, man muss also wieder bis Pukaki zurück, um zum Highway 8 (Richtung Christchurch zu kommen. Auf dem Rückweg hatte der Wind noch ein sichtbares Zeugnis seiner Kraft platziert: ein umgeworfenes Wohnmobil.

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Nach einer Nacht auf einem Campingplatz ca. 20km südlich von Christchurch ging es (Mi. 1.Feb) auf die „Banks Penisula“ nach Akaroa. Dort hatten wir damals bei gutem Wetter eine Bootstour zum Whale-Watching gemacht. Diesmal war es bewölkt und Nebel verhüllte die Spitzen der umgebenden Berge. Demnach war der „Schauwert“ relativ „überschaubar“. Ich bin dort ein bisschen herumgelaufen, habe im Supermarkt eingekauft und das Auto betankt. Dann bin ich wieder los, auf dem „Summit Road“ (Weg entlang der Bergkämme) in Richtung Christchurch. Da der Nebel aber nicht verschwunden war, füllte die meiste Zeit über eine grau-weiße Wand das Sichtfeld.

Da ich Christchurch erst am nächsten Tag erkunden wollte, der Nachmittag aber erst 4 Stunden alt war, habe ich mit der CamperMate-App eine Beschäftigung gesucht und im Süden der Stadt das „Air Force Museum“ gefunden. Dort wurde von den Anfängen der Luftfahrt in Neuseeland bis heute alles gezeigt und sie hatten dort recht viele Exponate. Am nächsten Tag (Do. 2.Feb) in Christchurch habe ich meinen Van nahe dem Stadtzentrum geparkt und eine große Runde zu Fuß gemacht. Dabei habe ich u.a. das „Canterbury Museum“ (Canterbury ist der Name der Region) besucht, einige Schäden des letzten Erdbebens, aber auch sehr viele Aufbauarbeiten gesehen. Zum Beispiel gibt es das Einkaufsareal „Re:Start“, dass komplett aus Schiff-Containern besteht. Alle Geschäfte sind in einem oder mehreren Containern unter gebracht, selbst teurer Mode-Läden und Bankfilialen. Überhaupt finde ich, dass die Kiwis recht „entspannt“ mit dem Thema „Erdbeben“ umgehen. In den Museen und Ausstellungen die ich besucht habe, gab es fast immer einen Themenbereich, der sich mit dem Inneren der Erde, Plattentektonik und eben Erdbeben auseinander setzte. Trotzdem war das immer informativ und interessant gestaltet und es wurde nicht Panik oder Angst geschürt. Grundton war irgendwie, dass Erdbeben zwar gefährlich sein und schwere Schäden anrichten können, aber sie nun mal zu diesem Land dazugehören, bzw. das Land ohne diese Naturgewalt gar nicht existieren würde.

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Dann ging es nach Kaikoura, einer ebenfalls von Erdbeben geplagten Stadt an der Ostküste. In der Stadt haben nur wenige Gebäude Schaden genommen, viel verheerender war der Schaden an der Infrastruktur. Denn der Highway und die Bahnlinie, die Kaikoura nach Norden mit Blenheim und Picton (Fähre), und nach Süden mit Christchurch verbinden, waren ob ihrer Lage an der Küste ebenfalls vom Erdbeben angegriffen worden. Teilweise sind Streckenabschnitte ins Meer gestürzt oder wurden durch einen Erdrutsch verschüttet. Von Süden her ist Kaikoura wieder erreichbar und die Stadt erholt sich wieder ein wenig, aber viele Geschäfte sind noch geschlossen und die Instandsetzungsarbeiten werden wohl noch ca. 1 Jahr dauern. Am Strand der Kaikoura-Halbinsel habe ich, bei nun endlich blauem Himmel, eine lange Wanderung gemacht und auch einige Robben gesehen.

Von Kaikoura bin ich nach Hanmer Springs gefahren, der Stadt der Thermalquellen und ebenfalls ein von 2005 bekannter Ort. Diesmal war ich nicht im Thermalbad, bin aber mit dem Jet-Boat (mit-)gefahren.

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Von Hanmer Springs ging es weiter über Highway 7, 65, 6 und 63 nach Blenheim. Übernachtet habe ich auf diesem Weg nahe dem Dorf Saint Arnaud. Beim Überqueren des „Lewis Pass“ wollte das Wetter wieder die Regenmaschine rausholen, aber mein Weg Richtung Nord-Osten führte mich zurück zur Sonne. In Blenheim (So. 5.Feb) habe ich den Sonntag bei wolkenlosem Himmel mit einer Wanderung über den „Wairau Lagoons Walk“ zum Wrack des Schiffs „Waverly“ und mit der Besteigung des Mount Venon verbracht. Zudem habe ich mir eine neue externe Festplatte (2TB) gekauft, um ein weiteres Sicherungsmedium für meine anwachsende Mediensammlung (Fotos, Videos) zu haben. In Neuseeland haben fast alle Supermärkte und Warenhäuser (Elektro, Baumärkte, usw.) auch Sonntags geöffnet. Meine Überfahrt von Picton zur Nordinsel hatte ich vom 09. auf den 07.Feb vorgezogen. Trotzdem war ja noch ein Tag Zeit über, weshalb ich von Blenheim einen Umweg nach Picton gefahren bin, und zwar über den kleinen Küstenort Rarangi und dem Port Underwood Road mit vielen Kilometern Schotterpiste. Kampiert und mich abgekühlt habe ich in der Bucht „Robin Hood Bay“ 😉

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Weiter über den Port Underwood Road ging es am Montag (06.Feb) nach Picton. Dort habe ich mir die Ausstellung zum Segelschiff „Edwin Fox“ angeschaut, gebaut 1853 und heute immer noch schwimmfähig. Es ist das 8.-älteste noch erhaltene Segelschiff der Welt und hat eine wirklich Spannende Geschichte. Es wurde 1999 in ein Trockendock gezogen und kann dort nun von fast allen Seiten betrachtet werden.

Beim Durchstreifen der Straßen von Picton bin ich durch Zufall auf ein TV-Sportereignis aufmerksam geworden, dass ich zwar auf meiner „To-Do“-Liste, aber an diesem Tag nicht auf der Rechnung hatte, dem „Super Bowl 51“. Zum Glück waren erst 3min gespielt. Ich habe mir einen Platz im Restaurant „The Thirsty Pig“ (Das durstige Schwein) gesucht, Cola und Pommes bestellt und das Spiel gesehen. Zugegeben, der „Super Bowl“ ist das einzige „American Football“-Spiel, dass ich mir ansehe, aber dieses war wirklich cool. Ich erkläre jetzt nicht die Regeln, aber die „New England Patriots“ haben nach zwischenzeitlich 25 Punkten Rückstand (3:28) noch 34:28 gegen die „Atlanta Falcons“ gewonnen, im ersten „Super Bowl“ mit Nachspielzeit der Geschichte.

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Gestern (Di. 07.Feb) hieß es dann früh aufstehen, um zum Check-in um 07:00Uhr bei der Fähre im Hafen von Picton zu sein. Während der 3-Stündigen Fahrt habe ich die Bilder für diese Episode rausgesucht, konvertiert und die ersten Zeilen geschrieben. Von Wellington bin ich dann wieder nach Norden (wohin sonst), über Highway 2 nach Woodville und die „Manawatu Scenic Route“ nach Mangaweka, meinem Nachtlager. Nun sitze ich zum Schreiben dieser Episode im McDonalds (mal wieder) von Taihape. Ich suche McDonalds wirklich nur zum Erstellen dieser Beiträge auf, weil es hier Plätze mit Strom für meinen Laptop und offenes WLAN gibt. Ansonsten gehe ich lieber für ein Sandwich zu Subway, welches ich mir dann auf Mittag und Abend aufteile.

Gleich geht es weiter auf dem Highway 1 Richtung „Tongariro National Park“.

Bisher auf Nord- und Südinsel zurückgelegte Strecke: 6272 km

Episode#02 | 20. bis 29.Jan‘17 | „… followed by rain …“

Kia Ora!

Damals, 2005, haben Onkel Friedhelm, Mario, Papa und ich von Christchurch aus die Südinsel im Uhrzeigersinn mit dem Wohnmobil umrundet. Ich habe mich dazu entschieden, diesmal die entgegengesetzte Richtung zu wählen, um all die großartigen Landschaften auch von der „anderen Seite“ gesehen zu haben 😉

Von Elaine Bay bin ich den Highway 60 weiter nach Westen gefahren. Nach einem Stopp in Cable Bay (auch damals besucht) und einer längeren WLAN-Pause in Nelson ging es nach Motueka in der Region „Tasman“ (ja, nach dem selben Abel Tasman, nachdem auch die Insel Tasmanien benannt ist). Übernachtet habe ich auf einem günstigen Campingplatz in dem Dorf Tasman direkt am Meer (Cook Strait).

Am Samstag (21.Jan) bin ich durch den „Tasman National Park“ bis kurz vor Takaka gefahren. Über die Camper-Mate-App hatte ich von einem „Geheimtipp“ erfahren, aber wegen der Straßen, über die mich mein Navi geschickt hat (viele Kilometer nur schmale Feld- und Wiesenwege), war ich doch erst sehr skeptisch, ob ich dort jemals ankommen werde. Ein etwa 20 x 30 cm großes, handgemaltes Schild zeigte mir aber dann doch an, dass ich auf dem richtigen Weg zu den „Rawhiti Caves“ war. Um die Höhle zu erreichen, mussten noch gefühlt 1000-Höhenmeter (keine Ahnung wie viel wirklich) recht steilen Weges bewältigt werden. Der Anblick der Höhle mit den Stalaktiten (die von der Decke nach unten wachsen) machte die Mühe aber vergessen. Auf den Bildern ist das wegen der Hell-Dunkel-Bedingungen leider nicht so gut zu sehen. Dann bin ich recht lange Richtung Süden bis zum Lake Rotoroa gefahren. Da es seit den Rawhiti Caves ununterbrochen regnete, war die Motivation zu Foto-Stopps und Wanderungen eher gering. Am Lake Rotoroa war recht deutlich sichtbar, dass hier wohl schon ein paar Tage länger Wasser vom Himmel fiel, denn der See lief über und diverse Weiden und Wiesen waren geflutet.

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Am Sonntag ging es nach Westport an der Westküste. Die Region hier heißt ebenfalls „West Coast“. Von dort wieder Richtung Norden auf HW67. Die Museums-Miene „Denniston Mine“ konnte ich leider nicht besuchen. Die haben zwar Sonntags auf, führen dann aber nur vorher online gebuchte Führungen durch. Die Rezeption war nicht besetzt. Ich bin dann weiter durch Granity bis Seddonville gefahren und dort auf dem Campingplatz/Cafe/Taverne/Unterkunft „Gentle Annie – The Cowshed“ untergekommen. Dieser Ort wird von einem jungen Paar aus Schottland betrieben. Der Platz für den Campervan war günstig, es gab gute Duschen und im Cafe kostenloses WLAN. Leider nieselte es den ganzen Tag, sodass ich bei meinem Spaziergang am Strand gut durchgeweicht wurde.

Da der Highway 67 nach Norden quasi eine Sackgasse ist, ging es zurück nach Westport (zum Auftanken) und dann Richtung Süden, mit ein paar Stopps durch Greymouth bis zum kleinen Dorf Ross. Dort habe ich, in Gesellschaft eines Ziegenbocks („Raymond“ stand auf seinem kleinen Unterstand) und eines Hundes (von anderen Campern) vor dem „Empire Hotel“ mein Essen zubereitet und auch dort übernachtet. Für 10NZD konnte ich Küche, Bad, Duschen des Hotels nutzen. Im Ort selbst gab es einiges über den damaligen Goldrausch zu erfahren.

Von Ross aus ging es zu den Gletschern. Beide, „Franz Josef Glacier“ und „Fox Glacier“ waren deutlich kleiner und weniger beeindruckend als in meiner Erinnerung (Vielleicht war ich damals auch etwas kleiner und alles wirkte riesiger 🙂 ). Vergleichsbilder auf einigen Infotafeln zeigten auch, wie viel beide Gletscher von 2008 bis heute an Masse verloren haben. Zumindest war es in der Nähe der Gletscher relativ trocken. Damals mussten wir beide im Nieselregen erkunden. Dafür war es recht frisch (klar, in der Nähe von so viel Eis). Zurück auf dem Highway ging es durch Haast bis Wanaka.

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Auf dem Weg nach Queenstown hatte ich zum ersten Mal seit Tagen wieder etwas besseres Wetter, sodass das Durchqueren der Landschaft wieder ein Genuss war. Bei Regen ist es auch okay, weil dann all die kleinen Bäche und Flüsse mehr Wasser führen, aber die Bilder sind bei Sonne einfach beeindruckender 😉

In Queenstown selbst habe, bzw. konnte ich mich nicht länger aufhalten. Die Innenstadt war komplett dicht. Selbst die Bezahlparkplätze waren alle belegt. Grund ist, wie ich erfahren habe, dass das Chinesische Neujahrsfest ansteht (oder gerade statt fand) und deshalb so viele Touristen aus China in Neuseeland und dessen größeren Städten unterwegs sind. Deshalb an dieser Stelle keine Bilder aus Queenstown …

Auch mein Ausflug zum Milford Sound, eigentlich ein Highlight jeder Neuseeland-Reise, fand unter eher suboptimalen Witterungsbedingungen statt, dem mir bekannten bedecktem Himmel und viel Regen. Als ich durch den Tunnel in den Fjord kam, fand ich eine Nebelbank vor, die maximal 200m Sichtweite zu ließ. Den Fjord habe ich also nicht wirklich gesehen, bin wieder umgedreht und bis nach Invercargill gefahren. Übernachtet habe ich ca. 20km östlich in „Ashers Lignite Pit“, einer ehemaligen Kohlegrube (offener Tagebau) die zu einem schönen Garten mit Campingplatz umgebaut wurde. Für 5NZD auch sehr günstig (mit WLAN).

Am Freitag (27.Jan) ging es dann nach Bluff, einem Ort an der Küste, genau südlich von Invercargill. Von dort führ ich mit einer Fähre über die „Foveaux Strait“ und deren recht rauer See rüber nach Stewart Island. Die Insel ist zu ca. 97% Nationalpark und entsprechend geschützt. Die aktuell 386 permanenten Inselbewohner leben fast alle im Hauptort Oban in der Half-Moon-Bay, den übrigen 3% der Fläche. Ankunft in Oban war um 10:45Uhr. Da um 17:00Uhr die letzte Fähre zurück startete und ich zu 13:00 eine Bustour durch den Ort und ein paar Buchten gebucht hatte, war meine Zeit zum „freien Erkunden“ der Insel leider sehr begrenzt. Zudem verfolgte mich der Regen auch bis hierher, immer so für 10min-Schauer. Stewart Island hat nur 27km befestigte Straßen, demnach dauerte die Bustour nicht lang, war aber sehr Interessant. Da außer mir nur 3 weitere Touristen im Bus saßen, konnten wir in sehr angenehmer Atmosphäre mit dem Busfahrer reden, der wirklich die Funktion und Geschichte fast jedes Hauses und Hütte erklärte und alle Fragen beantwortete. So hat Stewart Island (Maori: Rakiura) z.B.:

– nur einen Polizisten (der immer Angelt oder Jagd)

– eine Krankenschwester, aber keinen Arzt oder Ärztin

– ein jährliches Rugby-Spiel (Europäisch-stämmige gegen Maori-stämmige, wer Eltern beiderseits hat, spielt je eine Hälfte in beiden Teams)

– 2 Dieselgeneratoren, die den ganzen Strom liefern (und 2 weitere als Backup)

– entsprechend hohe Stromkosten

– nur eine Tankstelle, ca. 1NZD teurer als auf den Hauptinseln

Zurück in Bluff habe ich mich entschieden, wieder auf dem „Ashers Lignite Pit“-Campingplatz zu übernachten.

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Samstag bin ich dann der „Southern Scenic Route“ entlang der Südküste (Regionen „Southland“ und „Otago“) gefolgt. Haltepunkt war unter anderem der „Slope Point“, der südlichste Punkt auf dem Festland der Südinsel. An sich nicht so übermäßig besonders, außer dem Schild, welches auf eben diesen Punkt und seine Entfernung zum Äquator und zum Südpol hinweist. Aber allein seine besondere Lage machte den Ort zum Anzuiehungspunkt vieler Touristen … zu denen ich ja auch gehöre … 2005 hatten wir diesen Ort auch besucht. Da ich jedoch auf Stewart Island war und damit noch südlicher, bin ich nun wohl der in unserer Familie, der dem Südpol am nächsten war 😉

Auf meinem weiteren Weg kam ich an einer besonderen Ausstellung vorbei, „The Lost Gipsy Gallery“. Man könnte es als „Kuriositätenkabinett“ bezeichnen. Es war ein Ort voller

schräger Skulpturen, Bilder, Bauwerke und „technischer“ Geräte. Schwer zu beschreiben, ich habe ein bisschen was gefilmt, dass zeigt es besser.

Mit Cannibal Bay und dem Leuchtturm am Nugget Point habe ich ebenfalls schon bekannte Plätze besucht. Allerdings hatte ich diesmal hier, im Gegensatz zu damals, sehr gutes Wetter. Die Rückkehr der Sonne, nach Tagen des Regens. Ich konnte am Nugget Point diesmal auch die Pinguine sehen, die wir damals im Nebel nur erahnen konnten.

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Die letzte Nacht habe ich in Kaka Point verbracht. Da die Batterien meiner Pentax-Kamera am Ende waren brauchte ich Strom. Leider verfügt mein Campervan über keinen Anschluss für die Stromanschlüsse auf den Campingplatzen (sogenannte „powered-sites“ kosten ein paar NZD mehr). Die nette Betreiberin des Platzes half mir jedoch mit einem entsprechenden Kabel und Mehrfachsteckleiste aus, sodass ich Laptop, diverse Geräte via USB und die Akku‘s der Kamera aufladen konnte.

Bin heute früh nach Dunedin gefahren, der zweitgrößten Stadt auf der Südinsel, und sitze nun seid ca. 3 Stunden bei McDonalds, um diese Episode zu schreiben und Bilder hochzuladen. Es ist bedeckt, hat heute aber noch nicht geregnet. Ich werde hier noch ein wenig herumlaufen und dann gegen Abend in Richtung Oamaru weiterfahren. 

Bis dann,

Marcus

Hier noch ein Bonus 😉

Episode#01 | 09. bis 19.Jan‘17 | „Rogue One: A New Zealand Story“

Buenos Dias, Leute!

Ich hatte ja angekündigt, dass das mit den wöchentlichen Beiträgen davon abhängt, inwiefern mir unterwegs Internet per WLAN (hier „WiFi“ genannt) zu Verfügung steht. Auf einigen Camping-Plätzen ist WLAN inklusive, auf anderen muss es dazugekauft werden, z.B. 2 NZD (New Zealand Dollar) für 250 MB oder 5 NZD für 1 GB Datenvolumen für 12 Stunden. Das ist zwar noch okay, aber wie bei den meisten „normalen“ Internetanschlüssen ist auch hier die Upload-Rate deutlich kleiner als die Download-Rate. Das heißt, im Internet zu surfen ist kein Problem, aber Dateien hochzuladen ist eine langwierige Sache. Und da ich auf dieser Seite ja vor allem Bilder zeigen will und diese dazu auf meinen Raspberry Pi (*mk) hochladen muss, ist die verfügbare Upload-Rate der berühmte „Flaschenhals“, weil zudem das Kopieren und Bearbeiten von Fotos die Batteriekapazität meines alten Laptops doch schnell an ihre Grenzen bringt.

(*mk – ANMERKUNG aus 2024: Damals 2017 lief der ursprüngliche Blog [diese Webseite] auf einem Raspberry Pi 2B. Leider ist irgendwann Ende 2018 dessen SD-Karte [quasi seine Festplatte] so kaputt gegangen, dass ich den Blog nicht wieder herstellen konnte. Die Texte und Fotos hatte ich natürlich noch, aber keine richtige Sicherung der Blog-Datenbank … Als IT-Admin hätte ich das natürlich besser wissen MÜSSEN … 🙁
So hätte ich alle Beiträge, Fotogalerien usw., also den ganzen Blog, komplett neu erstellen müssen, dazu hatte ich damals offenbar keine Lust –> Jetzt [2024] hat es mich aber doch gereizt, meine Reisen und Erlebnisse wieder in Blog-Form festzuhalten, daher habe ich die Webseite neu aufgebaut. In der Cloud [Oracle Cloud Infrastructure, Free Tier] und mit regelmäßigen Datensicherungen 😉 )

Aber nun der Reihe nach …

Um nach Auckland, der bzgl. Einwohnerzahl größten Stadt Neuseelands zu kommen, bin ich mit nicht weniger als 4 Flugzeugen geflogen. Von Berlin nach Düsseldorf mit „Eurowings / Germanwings“ (also irgendwie Lufthansa). In Düsseldorf musste ich dann mein Gepäck holen und erneut aufgeben. Das sowohl der Koffer als auch die Tasche ca. 500g zu viel wogen, hat zum Glück keiner beanstandet. Von Düsseldorf bis Auckland musste ich mich nicht mehr um das Gepäck sorgen, da die restlichen Flüge unter der Federführung von „Hong Kong Airlines“ stattfanden, wurde es direkt weiter geleitet. „Ausführende Fluggesellschaft“ (Operating Airline) nach Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) war jedoch „Etihad Airways“. Deren Flieger war auch in der „Holzklasse“ (Economy) wirklich sehr angenehm und komfortabel. In der Rückenlehne des Vordersitzes hatte jeder Passagier sein eigenes Entertainment-System und konnte aus einer relativ großen Vielfalt an Filmen, Serien und Dokus selbst wählen.

Von Abu Dhabi selbst habe ich nichts gesehen, da es zum Zeitpunkt der Landung dunkel war. Weiter nach Hong Kong ging es dann mit „Air Seychelles“ (in Kooperation mit Etihad, welche wiederum in Kooperation mit Hong Kong Airlines arbeiten, oder so …). Auch von Hong Kong konnte ich nur schemenhaft ein paar Umrisse erkennen. Zum einen, weil der Flughafen auf einer eigenen Insel etwas entfernt der Stadt liegt, zum anderen, weil Nebel (oder Smog?) die Sichtweite in Grenzen hielt. Von Hong Kong bis Auckland war es dann wirklich ein „Hong Kong Airlines“-Flugzeug. Auch recht okay bzgl. Unterhaltungssystem, aber 11,5 Stunden Flug macht das auch nicht wirklich erträglicher. Geschlafen habe ich nur sehr wenig, da ich einfach keine angenehme Sitzeinstellung, bzw. Sitzhaltung finden konnte.

In Auckland dauerte die Einreiseabfertigung relativ lange, wegen der vielen Passagiere und der vielen Kontrollen, die Neuseeland bzgl. Bio-Quarantäne durchführt (d.h sie wollen verhindern, dass man irgendwelche Früchte, kleine Tiere, oder sonst etwas „einschleppt“). Mein Auto, ein Campervan von „HappyCampers NZ“ ist ein „Toyota Alphard“, mit Automatik-Schaltung. Bisher bin ich damit ganz zufrieden. Mich an den Linksverkehr zu gewöhnen war kein Problem, nur beim Einsteigen bin ich anfangs ein paar mal zur falschen Seite des Autos gegangen ;D

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Den Rest des ersten Tages habe ich Auckland zu Fuß erkundet und die Nacht auf einem Camping-Platz verbracht.

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Habe dann Auckland auf dem Highway 1 Richtung Norden verlassen. In der Nähe eines Rastplatzes habe ich eine Wanderung gemacht. Der Wanderweg war allerdings nichts für Sandalenträger 😉  In Dargaville, an der  Westküste, habe ich mir das „Dargaville Museum“ angeschaut. Thema war vor allem die Besiedlung der Kauri-Region, mit seiner Holzindustrie auf Basis des Kauri-Baumes und dem Abbau von „Kauri Gum“, einer Art Bernstein. Dann weiter nach Norden, mit vielen Foto-Stopps bis Rawene. Auf dem Camping-Platz dort habe ich mich mit der Betreiber-Familie unterhalten und durfte an der Zubereitung und am Verzehr von „Smoked Fish“ teilhaben. Obwohl ich kein sooo großer Fisch-Esser bin, war diese Variante doch unerwartet lecker.

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In Rawene habe ich die kleine Autofähre genommen um über den „Hokianga Harbour“ ein paar Kilometer abzukürzen. Dann ging es weiter an der Westküste hoch, bis Cape Reinga, dem nördlichsten Punkt der Nordinsel. Hier fließen der Pazifische Ozean und die Tasmanische See zusammen. Ein bisschen konnte man das auch an der Farbe des Wassers erkennen, nur leider war es bewölkt und etwas diesig. Den Maori-Sagen nach verlassen an diesem Ort die Seelen der Verstorbenen Neuseeland.

Bin dann weiter, nun Richtung Süden an der Ostküste entlang. In Whangarei habe ich mir die „Whangarei Falls“ angesehen. Da hier Sommer und recht trockenes Wetter ist, lief relativ wenig Wasser die Fälle hinunter.

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Auf der Suche nach einem Platz für die Nacht habe ich in dem kleinen Dorf Puhoi angehalten, weil mir meine „Camper Mate“-App dort eine öffentliche Toilette angezeigt hatte. Der Mitarbeiter von „HappyCamper NZ“ hatte mir bei der Übergabe des Autos gesagt, dass es kein Problem sei, in einem Campervan (ohne eigne Toilette) neben einer solchen anzuhalten und dort zu übernachten (natürlich nicht in einer Innenstadt und nicht in der Nähe von Schulen oder Spielplätzen).Diese recht willkürliche Entscheidung sollte sich noch als großer Glücksfall herausstellen. Zum Einen, weil ich im Pub von Puhoi zwei nette deutsche Camper/in getroffen habe, Lydia & Felix. Die beiden fahren in einem selbst gekauften und selbst umgebauten Van seid einem Monat durch Neuseeland und haben noch 5 weitere Monate vor sich. Zusammen sind wir mit ein paar Einheimischen („Locals“) ins Gespräch gekommen. Einen der Typen würde ich, zumindest nach dem, was er uns erzählt hat, als „den größten und lustigsten Gauner (Rogue) von Neuseeland“ bezeichnen. Der Typ hatte nach einem Bankraub für 7 Jahre (von 10, wegen guter Führung) im Gefängnis gesessen und lebt nun als „Outlaw“ auf der Straße. Er fährt an Tankstellen, tankt und haut ab ohne zu bezahlen. Er geht in Supermärkte und schlägt sich im Gemüse- & Obstbereich den Bauch voll, auch ohne zu bezahlen. Nach Puhoi kommt er immer wieder, weil hier seine Freundin im Pub arbeitet. Mit ihm gab‘s viel zu lachen. Er hat uns seinen selbst umgebauten und getunten Van gezeigt und erzählt, dass einige Polizisten in Neuseeland, statt dir dein „Gras“ weg zu nehmen, eher fragen woher du es hast, um selbst davon was zu bekommen xD

Nächster Glücksfall war, dass am nächsten Tag Puhoi‘s größtes Event auf der Tagesordnung stand, der „Puhoi Axemen“-Wettbewerb. Dabei geht es, man kann es erahnen, um das Hacken und Zersägen von Holzstämmen („Logs“) mittels Muskelkraft, also Axt und Säge. Man hat es vielleicht beim Durchzappen im TV auf DMAX oder so schon mal gesehen. Bin deshalb den Samstag (14.Jan) in Puhoi geblieben und habe mir das Spektakel angeschaut. Ich saß an einem Tisch mit Cheryl, Barry und Rose und habe mich gut mit ihnen Unterhalten. Die Drei waren auch zum ersten Mal bei den „Axemen“, weil Cheryls Onkel daran teilnimmt. Die Disziplinen des Wettbewerb erkläre ich vielleicht später mal. Es waren Männer und Frauen verschiedener „Axemen“-Vereine und sogar der neuseeländischen „Nationalmannschaft“ dabei.

Nach dem Wettbewerb habe ich mir das Dorf genauer angeschaut. Überall stand etwas von „Bohemian“ dran, doch erst nach dem Blick auf einen Gedenkstein, auf dem die Namen der Gründerfamilien des Dorfes standen, dämmerte mir, dass „Bohemian“ ja „böhmisch“ bedeutet. Abends im Pub machte ich dann Bekanntschaft mit der „Wech“-Familie, deren Name auch auf dem Stein steht. Aussprechen tun sie das allerdings eher wie „Wick“, weshalb ich anfangs irritiert war. Die „Wechs“ sind eine internationale Familie. Onkel Michael kommt aus Schottland, der andere Michael lebt und arbeitet in Sydney (Australien), Jackie etwas nördlich davon. Irgendwer lebt auch in den USA. Allan und der Rest lebt in Puhoi und Umgebung. Sie hatten an dem Tag quasi Familientreffen in Puhoi und haben mich auf ihre Farm eingeladen. Dort wurde dann am Lagerfeuer Fisch gegrillt, viel getrunken und geredet. Ob des Alkoholpegels (der anderen) habe ich einiges verstanden, einiges aber auch nicht. Mit Michael und „Rusty“ saß ich noch bis 03:00Uhr am Feuer, um „alle Probleme der Welt“ zu besprechen.

Von Jackie und Michael habe ich die Adressen in Australien bekommen. Habe vor sie zu besuchen, wenn ich dort bin.

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Am nächsten Morgen habe ich mich von den Wechs verabschiedet und Puhoi verlassen, über den Highway 1 (HW1) durch Auckland und Hamilton. Dann den HW3 nach Te Kuiti und den HW4 nach Taumaruni genommen. Auf der Strecke habe ich nur wenige Stopps gemacht und bin in Taumaruni direkt auf den Camping-Platz gefahren, weil ich müde war. Ein kurzer Spaziergang auf einem ausgewiesenen „Track“ endete in einer Kiesgrube …

Von Taumaruni habe ich dann den HW43, den sogenannten „Forgotten World Highway“ Richtung Stratford genommen. Wenn man dort langfährt weiß man sofort, warm er „forgotten“ wurde. Die Straße geht 155km quasi nur in Form von Serpentinen bergauf und bergab. Eine Tankstelle gibt es auf der Strecke nicht. Die Landschaft ist wunderschön und die Straßenführung sehr abenteuerlich, was aber mehr Spaß macht als stumpf gerade aus zu fahren. 12Km der Strecke waren Schotterpiste. Ein mit „Ghost Town“ beschilderter Ort hat mich leider nicht so be“geist“ert, weil der Typ Vorort sagte, dass die ganzen alten Holzhäuser und Baracken für Weidefläche weggerissen wurden oder vergammelt sind. Der „Highway“ führte mich weiter nach Whangamomona. Der Pub dort gilt als Zentrum der, mit einem Augenzwinkern zu betrachtenden, „Republic of Whangamomona“. Einen Stempel im Reisepass und den Pass der Republik selbst konnte man im Pub käuflich erwerben, sodass ich dort jetzt Bürger bin 😉

Durch Stratford hindurch bin ich bis zum Mount Egmont weiter gefahren, dann ein paar Serpentinen hoch bis auf ca. 1100m Höhe. Der Mount Egmont ist ein (erloschener) Vulkan und die höchste Erhebung im westlichen Teil der Nordinsel. Dementsprechend hatte man eine tolle Aussicht. Wie ich im Gespräch mit einem Schweizer erfahren habe, wurde der Mount Egmont, auf Grund seiner Ähnlichkeit mit dem Fuji in Japan, schon oft in Filmen als dessen Double verwendet. Übernachtet habe ich Wanganui, einer relativ großen Hafenstadt an der Westküste.

Die nächsten beiden Tage war ich in Wellington und Umgebung unterwegs. Ich habe ein paar der Drehort von „Der Herr der Ringe“ aufgesucht, aber außer der (kleineren) Replik eines Torbogens war nicht viel zu sehen.

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In der Stadt habe ich mir das „Te Papa – New Zealand National Museum“ angeschaut. Der Eintritt dort war zum Glück kostenlos, denn das Parken in Wellington kostet überall. 4 Stunden war ich im Museum unterwegs. Von Geschichte (Besiedlung Neuseelands, der Schlacht bei Gallipoli, u.a.) bis Natur und Tierwelt (u.a. Plattentektonik) war alles dabei.

… und weil aller guten Dinge „3“ sind (3€ ins Phrasenschwein), habe ich natürlich zum dritten Mal „Rogue One: A Star Wars Story“ geschaut 😉

Dann ging es mit der Fähre nach Picton auf die Südinsel. Der Verwaltungsbeszirk im Norden heißt „Malborough“ (ja, so wie die Zigaretten-Marke mit den Cowboys in der Kinowerbung … früher). In Blenheim habe ich im Supermarkt die Vorräte aufgefrischt. Die Fahrt ging nach Nord-Westen in die „Malborough Sounds“, eine Region mit vielen Inseln, Stränden und Buchten. Eine dieser Buchten ist „Elaine Bay“. Dort habe ich die Nacht verbracht.

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… und jetzt sitze ich hier bei McDonalds in Nelson und schnorre wieder Internet. Das coole ist, dass sie hier extra Plätze mit Steckdosen für Laptops und Smartphones haben.

… und keine Angst. Die nächsten Episoden haben nicht so viel Text. Wurde nur so viel, weil ich auf der Fähre 3 Stunden Zeit hatte zu so viel zu schreiben 😉

Bis dann,

Marcus

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