Episode#12 | 15. bis 27.Mai‘17 | „From the Avalanche Area to the Desert“

Moin!

Nach meiner Ankunft in Vancouver (ja, auch am 15.05., wegen erneuter Überquerung der Datumsgrenze – immer diese verrückten Zeitreisen) stand das Abholen meines fahrbaren Untersatzes natürlich als erstes auf dem Programm. CamperVans, wie ich sie in Neuseeland und Australien gefahren habe, gibt es in Nordamerika leider nicht ohne weiteres zu mieten. Hier werden einem nur die großen Wohnmobile, bzw, Pick-ups mit „aufgeschnallter“ Wohneinheit angeboten. Da mir die (für mich allein) aber zu groß und außerdem zumeist Kilometer-limitiert sind, habe ich einfach bei einer normalen Autovermietung ein SUV gemietet, einen „Chevrolet Equinox“. Zu meinem Glück ist dieser lang genug, sodass ich bei heruntergeklappter Rückbanklehne eine 1,90m Luftmatratze in den Kofferraum „prügeln“ konnte. Zusammen mit 2 Schlafsäcken (ein dünner für warmes, beide zusammen bei kaltem Wetter) ist das mein Schlafplatz. Nicht wirklich bequem (auch bzgl. begrenzter Deckenhöhe), aber okay. Hin und wieder gönne ich mir eine Nacht im Motel (bisher 2mal), allerdings ist es dort nicht unbedingt ruhiger, da diese entweder nahe am Highway liegen oder selbst spät in der Nacht noch viel Betrieb auf den Gängen ist. Punkt 2 nach der Ankunft ist natürlich auch das herstellen der Kommunikationsfähigkeit, sprich Telefon und Internetverbindung. Da ich durch Kanada und die USA reise, muss das bzgl. der Prepaid-SIM gut überlegt sein. Meine Recherche hat ergeben, dass es besser ist mir eine US-SIM zuzulegen, da, man mehr GB an Datenvolumen für seine Dollar bekommt, da ich plane von meinen 31 Tagen in Nordamerika 20 oder mehr in den USA zu verbringen und zudem das Roaming in Kanada kostenlos ist. Mit einer kanadischen SIM wären die Konditionen deutlich schlechter. Also bin ich über die Grenze nach Bellingham im US-Bundesstaat Washington gefahren. Als EU-Bürger der über Land in die USA einreist (ein wohl eher seltener Fall), braucht man entweder das (vorher online beantragte) „ESTA“ (Elektronische Reiseerlaubnis, die man auch bei Einreise per Flugzeug oder Schiff braucht), oder muss wie ich direkt an der Grenze das Formular „I-94W“ im Beisein eines Grenzschutzbeamten ausfüllen … was nicht ganz ohne ist 🙂 Denn zum einen wollen die gerne 5 konkrete Orte wissen die man besuchen wird und eine Anschrift in den USA … was bei meiner (planlosen) Art zu reisen nicht so einfach ist. Auf jeden Fall kann ich nun von Diskussionen mit dem amerikanischen Grenzschutz eher abraten 😉 Nach dem Durchsuchen meines Autos und meines Gepäcks und dem Prüfen meiner elektronischen Weiterflugtickets hat sich der Herr zum Glück mit meiner (damaligen) grob geplanten Reiseroute (Vancouver – Calgary – Yellowstone – Salt Lake City – Portland – Seattle – zurück nach Vancouver) zufrieden gegeben und mich ziehen lassen. Das diese Reiseroute schon längst nicht mehr aktuell ist, versteht sich von selbst 😉

Mit der US-SIM-Karte und funktionierendem Handy bin ich von Bellingham zurück nach Kanada und dann Richtung Banff aufgebrochen. Auf dem Weg dorthin war von Schnee bei Minusgraden und 25°C Sonnenschein in den Tälern alles dabei. Das „Sunshine Village Ski Area Banff“ war eines der letzten Skigebiete, die so spät im Mai noch geöffnet hatten (bis 22.05.). Ich habe mir für 2 Tage einen Liftpass plus Ausrüstung geholt und so den 18. und 19.05. (Do & Fr) auf dem Snowboard verbracht. Die Kulisse war atemberaubend (siehe Bilder). Von Banff bin ich nach Calgary gefahren, wo 1988 die olympischen Winterspiele stattfanden. Dort war ich u.a. auf dem Calgary Tower, dann ging es weiter nach Süden, über den „Crowsnest Pass“ bis zur Grenze nach Montana (USA).

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Durch Montana ging es Richtung Wyoming, zum Nordeingang des „Yellowstone National Park“. Zum Yellowstone kann man eigentlich nicht viel sagen, man muss sich die Bilder ansehen (oder besser noch dagewesen sein 😉 ).

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In Idaho Falls (in Idaho) habe ich mir eine Nacht im Motel gegönnt, dann ging es nach Utah, zum Großen Salzsee und der danach benannten Stadt „Salt Lake City“. Im Salzsee liegt die „Antelope Island“, die man über eine Dammstraße mit dem Auto befahren und wo man u.a. eine alte Ranch besichtigen kann. In Salt Lake City habe ich mir den Tempel und weitere wichtige Gebäude der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ (Mormonen) angesehen.

Durch Utah und den Wüsten von Arizona und Nevada ging es weiter zum „Hoover Dam“. Der Damm staut den „Colorado River“ (Fluss der durch den Grand Canyon fließt) zum See „Lake Mead“ auf. Nach einem Bad im See habe ich am Strand noch einem Familienvater geholfen, der sich mit seinem Pick-up recht komisch festgefahren hatte. Der Parkplatz (Schotter) wurde durch einen kleinen Schotterwall vom Strand getrennt. Zudem war zwischen Wall und Stellfläche noch eine kleine Vertiefung. Kurzum: Er hat den Pick-Up rückwärts auf den Schotterwall gesetzt, sodass das Auto auf der Anhängekupplung auflag und die Hinterräder „frei“ über der Vertiefung schwebten (also entlastet waren). Seiner Aussage nach hat sein „Dodge RAM 2500 HD“ kein Allrad/4WD (was ich aber anzweifle), was ich für ein Fahrzeug, auf dem mit großen Buchstaben „HEAVY DUTY“ (ungefähr „Schwerlast“) steht, etwas enttäuschend fand (deshalb für mich „komisch“). Zum Glück hatte er einen Klappspaten dabei, sodass wir die Anhängekupplung soweit frei graben konnten bis die Hinterräder wieder Last hatten und er der „Situation“ entkommen konnte.

Vom Hoover Damm ist es dann nicht mehr weit bis nach Las Vegas. Dort habe ich, in einer Nebenstraße parkend, im Auto übernachtet und bin dann am Morgen den „Las Vegas Boulevard“ (auch „The Strip“ oder „Las Vegas Strip“ genannt) hoch und runter gelaufen, um mir die ganzen berühmten, funkelnden Hotels und Kasinos anzusehen. Aber nur von außen, da ich kein „Spielgeld“ im Reisebudget habe 😉

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Jetzt geht es weiter nach Kalifornien.

Bis dann,

Marcus

Bisher in Kanada und den USA zurückgelegte Strecke: 4618 km / 2869mi

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